Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum

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14.07.2021

Broschüre bietet Beispiele aus der Praxis

Wie kann die Ver­kehrs­wen­de in länd­li­chen Räu­men aktiv vor­an­ge­trie­ben wer­den? Wel­che Mobi­li­täts­an­ge­bo­te las­sen sich dort umset­zen, um die Abhän­gig­keit vom eige­nen Auto zu ver­rin­gern und kli­ma­freund­li­che Alter­na­ti­ven zu schaf­fen? Dar­um geht es in der Neu­auf­la­ge mei­ner  Bro­schü­re, deren Schwer­punkt dar­auf liegt, bewähr­te Bei­spie­le auf der Pra­xis vor­zu­stel­len.

In länd­lich struk­tu­rier­ten Regio­nen wird das Auto noch viel län­ger als in den Bal­lungs­räu­men eine tra­gen­de Rol­le für die Gewähr­leis­tung der erfor­der­li­chen Mobi­li­tät spie­len. Dies heißt aber nicht, dass sich die Mobi­li­tät auf dem Land nicht auch wan­delt: Die Antriebs­wen­de weg vom fos­si­len Ver­bren­nungs­mo­tor und hin zum E‑Auto, gespeist von zuneh­mend erneu­er­bar erzeug­tem Strom, wird auch hier grei­fen. Das Auto, zumin­dest in der heu­ti­gen pri­va­ten Form, soll zuneh­mend an Bedeu­tung ver­lie­ren und ver­schie­de­ne For­men des (teil)öffentlichen Ver­kehrs sol­len aus­ge­baut wer­den. Ein Aspekt stellt die Reak­ti­vie­rung still­ge­leg­ter Bahn­stre­cken und die Ver­län­ge­rung bestehen­der Bahn­stre­cken dar.
Ein ande­rer Teil wird der „klas­si­sche“ Bus­ver­kehr sein, der sei­nen Schwer­punkt wei­ter­hin auf die Haupt­ver­kehrs­zei­ten und die Ver­bin­dung zwi­schen Ver­kehrs­kno­ten­punk­ten wie Bahn­hö­fen, grö­ße­ren Wohn­or­ten und Arbeits­platz­schwer­punk­ten des länd­li­chen Raums legen wird. Die­se Bus­ver­keh­re wer­den ergänzt durch deut­lich klei­ne­re Bür­ger­bus­se und Ruf­bus­se und eines Tages auch (teil-)automatische Shut­tles für die Fein­erschlie­ßung der Flä­che, die in nach­fra­ge­schwa­chen Zei­ten bedarfs­ab­hän­gig (on demand) fah­ren kön­nen. Eine wei­te­re Ergän­zung kann dar­in lie­gen, dass die Aus­las­tung von Autos durch App-basiert orga­ni­sier­te Mit­fahr­ge­le­gen­hei­ten erhöht wird und die Tren­nung zwi­schen pri­va­tem Pkw und öffent­li­chem Per­so­nen­ver­kehr all­mäh­lich ver­schwimmt.
Wenn wir über Mobi­li­täts­an­ge­bo­te spre­chen, dann geht es immer um Daseins­vor­sor­ge. Es geht dar­um, in länd­li­chen Regio­nen gleich­wer­ti­ge
Lebens­be­din­gun­gen wie in Bal­lungs­räu­men und damit Per­spek­ti­ven zu schaf­fen und der man­cher­orts anzu­tref­fen­den Stadt­flucht ent­ge­gen zu wir­ken. Dafür ist es wich­tig, dass jedes Ver­kehrs­mit­tel sei­ne ihm eige­nen Stär­ken opti­mal aus­spielt und der jewei­li­ge Nut­zen mög­lichst vie­len Men­schen zugu­te­kommt. Dafür kommt es auf die Ver­net­zung an: Es lässt sich mit dem Fahr­rad zur Bus­hal­te­stel­le fah­ren, wenn ein siche­rer Weg dort­hin führt und es sich dort geschützt abstel­len lässt. Der Bus wird genutzt, wenn er regel­mä­ßig genug fährt, nicht im Stau fest­steckt und auf die Fahr­plä­ne der Bahn abge­stimmt ist. Die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel fin­den Fahr­gäs­te über die Schü­ler­ver­keh­re hin­aus, wenn man sie mit nur einem Fahr­schein in einer ein­fa­chen Tarif­struk­tur nut­zen kann, die­se auch zu Tages­rand­zei­ten fah­ren und der Bus war­tet, wenn die Bahn ver­spä­tet am Bahn­hof ankommt. Manch­mal muss die Land­be­völ­ke­rung aber für Erle­di­gun­gen gar nicht weg­fah­ren, son­dern Dienst­leis­tun­gen wie die Bank oder die Arzt­pra­xis kom­men auf Rädern ins Dorf.
Die­se Bro­schü­re stellt eini­ge gelun­ge­ne Mobi­li­täts­bei­spie­le aus länd­li­chen Regio­nen vor, die zum Nach­ma­chen und Anpas­sen an eige­ne ört­li­che Bedürf­nis­se anre­gen sol­len.

Hier ist die Bro­schü­re zu fin­den: Bro­schü­re länd­li­che Mobi­li­tät 2021