Neue Idee: Stuttgart-Kirchheim-Express („StuKiX“)

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21.04.2021 (Pres­se­er­klä­rung)

Verkehrliche Vorteile für Kirchheim/Teck

Der Ver­band Regi­on Stutt­gart hat ver­schie­de­ne Vari­an­ten einer neu­en Schie­nen­ver­bin­dung von den Fil­dern in den Raum Wendlingen/Kirchheim unter Teck unter­su­chen las­sen. Favo­rit ist „Stu­KiX“, der Stutt­gart-Kirch­heim-Express.

Die Grund­idee: In wesent­li­chen Tei­len soll die für Stutt­gart 21 bereits im Bau befind­li­che Schie­nen-Infra­struk­tur genutzt wer­den. Hier­zu zäh­len der Fil­der­tun­nel, der vom zukünf­ti­gen Haupt­bahn­hof hin­auf zum Flug­ha­fen führt und die Neu­bau­stre­cke ent­lang der Auto­bahn bis Wend­lin­gen. Über eine neu und geson­dert für die­sen Zweck zu bau­en­de Süd­um­fah­rung Wend­lin­gens soll es dann wei­ter nach Kirch­heim gehen. Hal­te der Regio­nal­ex­press-Züge sind in Stutt­gart Haupt­bahn­hof, am Flug­ha­fen und in Kirch­heim vor­ge­se­hen. Der ver­kehr­li­che Effekt die­ser Express­ver­bin­dung wäre im Ver­gleich zum dafür not­wen­di­gen Auf­wand für die Infra­struk­tur hoch, so die Gut­ach­ter.

Lena Weit­ho­fer, Regio­nal­rä­tin aus Kirch­heim unter Teck, sieht gro­ße Chan­cen für ihre Hei­mat­stadt. Der Flug­ha­fen wäre von Kirch­heim aus in nur 16 Minu­ten (heu­te mit dem Relex-Bus in 39 Minu­ten) und Stutt­gart in 24 Minu­ten (heu­te mit S‑Bahn in 44 Minu­ten) erreich­bar. „Das wäre ein tol­les Ange­bot für die Men­schen hier bei uns.“

Lena Weit­ho­fer weist aber auch noch auf eine Hür­de hin: Der „Stu­KiX“ erreicht bis­her nicht das für eine Rea­li­sie­rung erfor­der­li­che Kos­ten-Nut­zen-Ver­hält­nis. „Hier muss noch wei­ter unter­sucht wer­den.“ Mehr Fahr­gäs­te und damit einen höhe­ren Nut­zen wür­de die Her­stel­lung einer durch­ge­hen­den Schie­nen­ver­bin­dung zwi­schen Kirch­heim und Weil­heim und wei­ter nach Bad Boll, Göp­pin­gen und Schwä­bisch Gmünd brin­gen. Die­se Schie­nen­ver­bin­dung wird der­zeit gut­ach­ter­lich unter­sucht wird nun durch den heu­te getrof­fe­nen Beschluss des Ver­kehrs­aus­schus­ses der Regi­on um den „Stu­KiX“ ergänzt. Auch die­se Ver­bin­dung soll in der ent­spre­chen­den Mach­bar­keits­stu­die berück­sich­tigt wer­den. Auch für Wend­lin­gen könn­ten sich durch den „Stu­KiX“ die ver­kehr­li­chen Bedin­gun­gen ver­bes­sern.

Um den „Stu­Kix“ bis Kirch­heim fah­ren las­sen zu kön­nen, müss­te bei Wend­lin­gen die Süd­um­fah­rung gebaut wer­den. Die­se Umfah­rung hät­te außer­dem den Vor­teil, dass auch die S1 dar­über gelei­tet wer­den könn­te. Damit könn­te die inner­städ­ti­sche Füh­rung der S1 in Wend­lin­gen zurück­ge­baut wer­den, was zu einem bes­se­ren Stra­ßen­ver­kehrs­fluss und einer Lärm­re­duk­ti­on in Wend­lin­gen füh­ren wür­de.

Der grü­ne Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Mat­thi­as Gastel, bahn­po­li­ti­scher Spre­cher sei­ner Frak­ti­on, unter­stützt die Idee eben­falls. Kirch­heim könn­te sei­ner Ein­schät­zung nach zur attrak­ti­ven Ver­kehrs­dreh­schei­be wer­den, in der ver­schie­de­ne Ange­bo­te des öffent­li­chen Ver­kehrs zusam­men lau­fen. Dadurch ist von deut­li­chen Fahr­gas­zu­wäch­sen aus­zu­ge­hen. Er zeigt aber auch zwei Schwach­stel­len der Idee auf: Die Takt­lü­cken im Fil­der­tun­nel und auf der Neu­bau­stre­cke ent­lang der Auto­bahn las­sen maxi­mal einen Halb­stun­den­takt zu. Kon­flik­te mit ande­ren, schnel­le­ren Zügen sind dort nicht aus­zu­schlie­ßen. Zwei­tens: Der Halt am Flug­ha­fen stellt für die Erreich­bar­keit der Fil­der eine Her­aus­for­de­rung dar. „Der Flug­ha­fen ist von vie­len Orten auf den Fil­dern nur sehr schlecht und mit Umstie­gen zwi­schen Bus und S‑Bahn und damit hohem Zeit­auf­wand erreich­bar. Wer also nicht direkt an den Flug­ha­fen will, son­dern bei­spiels­wei­se nach Bon­lan­den, Scharn­hau­sen oder Mus­berg, muss ein oder mehr­mals umstei­gen. Die Idee des Stu­KiX macht ein­mal mehr deut­lich, dass wir auf den Fil­dern eine Offen­si­ve für einen bes­se­ren öffent­li­chen Nah­ver­kehr brau­chen.“

Mat­thi­as Gastel und Lena Weit­ho­fer drän­gen dar­auf, dass die „StuKiX“-Idee eben­so wie die einer durch­ge­hen­den Bahn­ver­bin­dung zwi­schen Kirch­heim und Göp­pin­gen ernst­haft wei­ter ver­folgt und wei­ter ent­wi­ckelt wird. Bei­de Schie­nen­ver­bin­dun­gen wür­den für die­se Rand­re­gi­on der Regi­on Stutt­gart eine enor­me Ver­bes­se­rung des Schie­nen­an­ge­bo­tes bedeu­ten. Gastel und Weit­ho­fer wis­sen mit die­ser Ein­schät­zung auch den grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Andre­as Schwarz an ihrer Sei­te. Für die Bestel­lung des Bahn­ver­kehrs wäre das Land zustän­dig.