19.10.2019
Bund weiß nicht, ob S‑Bahn beeinträchtigt wird
In dem für die Stadt Leinfelden-Echterdingen erstellten Gutachten ist von schweren Mängeln an den Plänen für Stuttgart 21 und negativen Auswirkungen auf die S‑Bahn der Linien S 2 und S 3 die Rede. Unter anderem bemängelt der Gutachter das Fehlen eines Nachweises, dass Änderungen an der Infrastruktur in Verbindung mit dem vorgesehenen Betriebskonzept einen reibungslosen S‑Bahn-Verkehr zulassen. Dazu habe ich eine Anfrage an die Bundesregierung gerichtet. Diese antwortete lapidar, zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Stellungnahme zu möglichen Auswirkungen auf die S‑Bahnen nicht möglich.
Seit über 20 Jahren wird daran gebastelt, Regional- und Fernzüge über die S‑Bahn-Strecke fahren zu lassen. Doch noch immer kann zur Frage, inwiefern die S‑Bahnen von den zusätzlichen Zügen betroffen sind, keine Antwort geliefert werden. Das ist eine Bankrotterklärung der Planer und derer, die diese Idee des Mischverkehrs auf der dafür nicht gebauten Strecke politisch gegen alle Widerstände und fachlichen Zweifel durchgesetzt haben. Dass die Bundesregierung auf das laufende Erörterungsverfahren verweist, es aber noch immer keinen Erörterungstermin gibt, obwohl dieser längst schon hätte stattfinden sollen, macht einmal mehr die Probleme mit diesen Planungen deutlich.
Es muss jetzt endlich zweifelsfrei geklärt werden, wie sich die Planungen auf die S‑Bahn auswirken und wie sichergestellt werden kann, dass sich das Verspätungsrisiko nicht spürbar erhöht. Dabei muss ein Viertelstundentakt der S‑Bahn nach Filderstadt unterstellt werden, weiterhin möglich bleiben und so schnell wie möglich umgesetzt werden.