18.12.2020
Eine Praktikantin berichtet
Die Deutsche Bahn hat viele verbesserungsfähige Bereiche, die sicher schon einmal Jeder, der die Deutsche Bahn als Transportmittel genutzt hat, spüren musste. Verspätung, Ausfall, geschlossene Toiletten, Ausfall der Klimaanlage oder kein WLAN. Matthias Gastel, Bahnpolitischer Sprecher für die Grünen im Bundestag versucht all diese Mängel zu beheben und für Deutschland und die Bevölkerung das Bahnfahren als ernsthafte Alternative zu gestalten. Dabei geht er aber über das Offensichtliche hinaus und befasst sich intensiv damit, wie sich die Schiene z.B. mit dem Deutschland-Takt und beim Güterverkehr in den nächsten Jahren entwickeln kann und muss.
Ich durfte ein dreiwöchiges Praktikum bei Matthias Gastel mitten in dem Corona-Winter erleben. Natürlich war der parlamentarische Betrieb durch die Pandemie eingeschränkt, trotzdem bot mir das Büro Gastel eine sehr interessante erlebnisvolle Zeit in Berlin. In der ersten Woche war keine Sitzungswoche, weshalb Matthias Gastel nicht in Berlin war. In der Woche lernte ich die parlamentarischen Prozesse und die Gebäude des Regierungsviertels kennen und merkte was für ein Labyrinth und welche Komplexität in beidem steckt. Meine Aufgaben waren hauptsächlich Recherche, Emails beantworten, Presseverteiler zu bearbeiten und Bürgerbriefe zu beantworten.
In der zweiten Woche, die erste Sitzungswoche für mich, ging es montags digital mit der AG VI (Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur) los, anschließend mit dem AK (Arbeitskreis) und natürlich am Ende mit der FraSi (Fraktionssitzung). Es wurde besprochen, was die Woche im Plenum sowie außerhalb ansteht und wie die eigenen Ziele am besten optimiert und formuliert werden. In der Woche hatte das Büro Gastel eine Bürobesprechung, in der ich dann auch das restliche Team und Matthias Gastel persönlich kennenlernen durfte. Am Nachmittag hörte ich digital dem Plenum zu und erkannte, wie anstrengend es ist, manchen Reden und Diskussionen zuzuhören.
In der dritten Woche begann ich immer mehr zu verstehen, weshalb die Bahn und deren Infrastruktur so wichtig für unsere Zukunft ist und es schockierte mich wie viele Schienen die letzten Jahre stillgelegt wurden und wie viel Straße dafür gebaut wurde. Ich schloss daraus für mich, dass die Autokultur Deutschland nicht vorausschauend und initiativ handelt, sondern immer noch in einer Denkweise festhängt, die sehr egoistisch und einfach ist.
Durch das Praktikum konnte ich mir eine genauere Vorstellung des parlamentarischen Betriebes im Bundestag machen. Ich erkannte die Komplexität verschiedener Aufgaben und Herangehensweisen. Sah wie viel Arbeit hinter Themen steckt, die die Bevölkerung meistens nicht mitbekommt und wie sehr es darum geht, etwas „zu liefern“. Ich danke Matthias Gastel und dem Büro sehr herzlich für die Möglichkeit eines Praktikums trotz der Pandemie und für die interessanten Einblicke, die sie mir ermöglicht haben.