Bauen ist nötig, belastet aber die Umwelt und das Klima. Der Einsatz von regionalen Baustoffen und von solchen mit möglichst hohen Recycling-Anteilen kann die Bilanz verbessern.
Das Familienunternehmen „Hans Rinninger u. Sohn GmbH & Co KG“ mit Sitz in Kißlegg im Allgäu ist eines der Unternehmen, die das Thema vorantreiben. Auslöser für erste Gedanken und Erfahrungen war der Wunsch einer Gemeinde, eine neue Halle aus Recyclingbeton zu bauen. Dafür wurde leicht verunreinigter Bodenaushub (Erde, Steine) verwendet. Gesiebt und gereinigt kann der verwertbare Anteil des Materials bis zu 45 Prozent des Betons ausmachen. Das Unternehmen setzt kein Abbruchmaterial ein. Ausgehend von niedrigem Niveau steigt die Nachfrage nach R‑Beton. Mehrkosten fallen nicht an. Dennoch gibt es Vorbehalte und Hürden. Bemängelt werden vom Unternehmen Normen, die den Einsatz von R‑beton erschweren.
Ich durfte einen Blick in die Produktionshallen werfen. Die Gitterträger, die in die meisten Betonfertigteile eingebracht werden („Stahlbeton“), werden von Robotern im Werk gefertigt. Da die Stahlverstärkungen „passend“ hergestellt werden, fallen kaum Stahlabfälle an. Die Fertigteile werden europaweit ausgeliefert.
Zum Unternehmen: Gegründet vor 115 Jahren, 220 Mitarbeitende. Schwerpunkt des Unternehmens sind nach dessen Angaben innovative Betontechnologien zur Einsparung von Gewicht und zugleich zur Verbesserung der Statik, was durch geringere Wandstärken und hohen Biegezug (Druckfestigkeit) erreicht wird. Hergestellt werden Beton-Fertigteile wie Entwässerungsrinnen, Rohre und Schächte mit Durchmessern von bis zu drei Metern sowie für den Hochbau Fertigwände.