Das zukünftige Netz der Regionalstadtbahn Neckar-Alb könnte mit einem Streckennetz von 200 Kilometern rund 700.000 Menschen bessere Mobilitätsangebote ermöglichen. Bis es so weit ist, muss das Bestandsnetz weiter ausgebaut und elektrifiziert werden und teilweise müssen neue Abschnitte gebaut werden.
Ich war unterwegs auf meiner Tour „Regionalstadtbahn Neckar-Alb“ mit Stationen in Metzingen, Bad Urach, Reutlingen, Herrenberg, Tübingen und Nehren. Dabei habe ich sieben Züge genutzt, von denen sechs pünktlich waren. Unterwegs und an einigen der Stationen führte ich Gespräche. Zum Hintergrund: Für die Regionalstadtbahn wird auf das Bestandsnetz, Neubau und Ausbau gesetzt. Zwei Strecken wurden bereits ausgebaut und elektrifiziert (Ermstalbahn und Ammertalbahn als erstes Modul). Es sind 55 neue Stationen vorgesehen. Gefahren werden sollen Züge der Eisenbahn und der Stadtbahn. Die Umsetzung erfolgt schrittweise. Letztlich soll eine Region mit 700.000 Einwohnerinnen und Einwohnern von einem wesentlich verbesserten Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln profitieren. Darunter sind städtische wie auch ländliche Räume bis hinauf auf der Schwäbischen Alb. Ich bin der Meinung: Das ist super!
Ermstalbahn
Ab Dezember 2025 soll das neue Stellwerk in Betrieb sein und einen Halbstundentakt ermöglichen.
Ammertalbahn
Die Strecke wurde elektrifiziert und auf einigen Abschnitten zweigleisig ausgebaut. Zunächst gab es erhebliche Schwierigkeiten. Längere zweigleisige Abschnitte wären hilfreich. Weitere Gründe für die Probleme waren/sind: Zu lange Fahrgastwechselzeiten, zu kurze Wendezeiten an den Endhaltestellen, störanfällige Fahrzeuge und Personalmangel in Zügen und im Stellwerk.
Hintergrundinfos
Eine Prognose lässt für letztlich acht Linien bis zu 85.000 Fahrgäste am Tag erwarten. Die Innenstadt-Strecke in Tübingen, die vor einigen Jahren bei einem Bürgerentscheid durchgefallen war, wäre demnach mit 30.000 Fahrgästen der stärkste Abschnitt. Die Wirtschaftlichkeit war vor einigen Jahren noch mit der alten Methodik nachgewiesen worden. Es war damals ein positiver Wert von 1,17 erreicht worden. Vermutlich wird im Jahr 2026 nochmal gerechnet.
Es wurden bereits 30 Tram-Train-Züge bestellt, die sowohl im Stadtbahn- als auch im Eisenbahnbetrieb fahren können. Die Auslieferung soll ab dem Jahr 2027 erfolgen. Vorher wird ein Prototyp aus dem Hause Stadler auf der Bahnmesse „Innotrans“ gezeigt werden. Ein Merkmal der Züge werden viele Türen sein, um kurze Fahrgastwechselzeiten zu ermöglichen.