03.03.2015 – angelehnt an eine Presseerklärung
Anbindung des Flughafens durch die Gäubahn:
Deutsche Bahn muss ihre Antragstrasse endlich aufgeben – Kritik am S 21-Verein
Der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Matthias Gastel aus Filderstadt, fordert die Deutsche Bahn auf, sich endlich endgültig von ihrer Antragstrasse zur Anbindung der Gäubahn an den Flughafen zu verabschieden. Die Deutsche Bahn (DB) hatte dem Gutachter der Stadt Leinfelden-Echterdingen, der Uni Dresden, eine hohe Fachlichkeit bescheinigt. Die Bahnexperten eben dieser Hochschule haben der Antragstrasse der Bahn nun zum bereits zweiten Male erhebliche Mängel nachgewiesen. „Mit dem Glauben an diese Anbindung des Flughafens steht die DB inzwischen alleine auf weiter Flur. Niemand außer der DB kann sich noch vorstellen, dass diese Variante ohne eine massive Beeinträchtigung der S‑Bahn funktionieren kann. Daher muss die DB diese Planung endlich zurückziehen“, so der bahnpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. Gastel ist nach wie vor davon überzeugt, dass verkehrlich ein Haltepunkt der Gäubahn in Vaihingen einer Führung im problematischen Mischverkehr an den Flughafen vorzuziehen ist. In Vaihingen kann für die Fahrgäste, die an den Flughafen und die Messe wollen, ein attraktiver Umsteigepunkt eingerichtet werden. „Ich sehe aber den Finanzierungsvertrag und die Tatsache, dass die Flughafengesellschaft bereits 359 Millionen Euro für die umsteigefreie Flughafenanbindung bezahlt hat. Wenn also die Gäubahnzüge unbedingt an den Flughafen fahren sollen, dann muss erstens die DB die möglichen Mehrkosten für einen funktionstüchtigen Bahnhof tragen. Und zweitens muss die Rohrer Kurve kreuzungsfrei gebaut werden. Dass S‑Bahnen in Richtung Flughafen warten müssen, bevor Züge der Gäubahn aus der Gegenrichtung kommend auf die Strecke nach Böblingen abgebogen sind, ist nicht akzeptabel. Hier muss – ebenfalls auf Kosten der DB – ein Überwerfungsbauwerk (Brücke) gebaut werden“, fordert der Abgeordnete. Die Rohrer Kurve wird von Kritikern neben dem Umbau am Flughafen-Bahnhof als schwerwiegendster Planungsmangel betrachtet.
Kritik übt Matthias Gastel am S 21-Verein (Kommunikationsbüro), seit kurzem unter neuer Führung. Der Verein hatte erst kürzlich eine Änderung seines Arbeitsstils und eine sachlichere Kommunikation angekündigt. „Er hat aber die Antragstrasse auch nach dem zweiten Gutachten der Uni Dresden immer noch verteidigt und sich damit zum Büttel der Deutschen Bahn gemacht, obwohl die anderen Projektpartner inzwischen von der ursprünglichen Trasse abgerückt sind“, so Gastel.