S 21 in Leinfelden-Echterdingen: Lärmschutz und Einbau von Weichen

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11.08.2017

Fra­gen an die DB

Wenn im Jahr 2023 – oder eher wohl spä­ter – die Züge der Gäu­bahn auf den Glei­sen der S‑Bahn durch Ober­aichen, Lein­fel­den und Ech­ter­din­gen zum Flug­ha­fen fah­ren, müs­sen die Lärm­schutz- und ande­re Fra­gen geklärt sein.

Der Plan­fest­stel­lungs­ab­schnitt 1.3b, der die Füh­rung der Gäu­bahn­zü­ge (Fern­ver­kehrs­zü­ge in Form des IC und Regio­nal­zü­ge) über die Tras­se der S‑Bahn zum Flug­ha­fen vor­sieht, hat es in sich. Daher wird er auch spä­ter fer­tig­ge­stellt als die ande­ren Abschnit­te von Stutt­gart 21. Die Mit­nut­zung der S‑Bahn-Stre­cke war schon immer strit­tig. Die grün geführ­te Lan­des­re­gie­rung hat wesent­li­che Ver­bes­se­run­gen an der Rohrer Kur­ve und dem Flug­ha­fen durch­ge­setzt. Alle Pro­ble­me sind damit jedoch nicht gelöst und die Beden­ken, dass die S‑Bahn aus dem Takt gera­ten könn­te, sind nicht besei­tigt. Die Fra­gen des Lärm­schut­zes sind noch nicht gelöst. Aber immer­hin ist inzwi­schen klar, dass Anspruch auf Lärm­schutz besteht. Etwas mehr Klar­heit besteht inzwi­schen auch bei der Fra­ge, wel­che bau­li­chen Ver­än­de­run­gen ent­lang der Stre­cke – jen­seits der Rohrer Kur­ve und des drit­ten Glei­ses am Flug­ha­fen – ange­dacht sind. Dazu hat­te ich die Deut­sche Bahn befragt. Hier gebe ich mei­ne Fra­gen und die Ant­wor­ten der DB wie­der:

Fra­ge zum Lärm­schutz­kon­zept für den Schutz der Men­schen: Mich inter­es­siert, wel­che inno­va­ti­ven Lärm­schutz­maß­nah­men (z. B. nied­ri­ge Schall­schutz­wän­de, Schie­nen­steg­dämp­fer, Schie­nen­schmier­ein­rich­tun­gen usw.) Bestand­teil der Pla­nun­gen ent­lang der Stre­cke zwi­schen Ober­aichen und Ech­ter­din­gen sind. Inwie­fern kön­nen die­se dazu bei­tra­gen, die Höhe der Lärm­schutz­wän­de, die laut Medi­en­be­rich­ten bis zu vier Meter betra­gen sol­len, zu ver­rin­gern? Und gibt es Stre­cken­ab­schnit­te, an denen trans­pa­ren­te Lärm­schutz­wän­de errich­tet wer­den kön­nen, weil dort kei­ne absor­bie­ren­de Wir­kung erfor­der­lich ist?

Ant­wort der DB:

Die aktu­el­le Pla­nung, wie Sie den Bür­gern vor­ge­stellt und im Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren ein­ge­reicht  wur­de, ist die aus pla­ne­ri­scher Sicht opti­ma­le Kom­bi­na­ti­on der neu­en inno­va­ti­ven Maß­nah­men (wie Schie­nen­steg­dämp­fer und Beson­ders Über­wach­tes Gleis) mit den kon­ven­tio­nel­len Schall­schutz­wän­den als akti­vem Schall­schutz. Wir benö­ti­gen nach Schall­schutz­gut­ach­ten die hoch­ab­sor­bie­ren­den Schall­schutz­wän­de, die in Glas lei­der nicht aus­führ­bar sind (Glas reflek­tiert den Schall voll­um­fäng­lich). Ohne die inno­va­ti­ven Maß­nah­men wären die Schall­schutz­wän­de noch höher oder der Anteil der pas­si­ven Schall­schutz­maß­nah­men müss­te signi­fi­kant erhöht wer­den.  Der akti­ve Schall­schutz ist aber immer die vor­zugs­wür­di­ge Lösung.

Fra­ge zum Ein­bau von Wei­chen: Medi­en­be­rich­ten zufol­ge ist im Bereich des Bahn­ho­fes Lein­fel­den der Ein­bau von vier Wei­chen vor­ge­se­hen. Mei­ne Fra­gen hier­zu: Ist im künf­ti­gen Regel­be­trieb ein Über­ho­len vor­ge­se­hen? Wenn nein, wie häu­fig bzw. in wel­chen Situa­tio­nen rech­net die DB mit Aus­nah­me­fäl­len, die ein Über­ho­len als sinn­voll erschei­nen las­sen?

Ant­wort der DB:

Die vier Wei­chen der Über­leit­ver­bin­dung im Bereich Lein­fel­den haben zwei Auf­ga­ben: 1. In der Bau­pha­se kön­nen dadurch die Arbei­ten am Gleis für die Auf­wei­tung von 3,80 m auf 4,00 m deut­lich effek­ti­ver aus­ge­führt wer­den, weil die Län­ge des gesperr­ten Glei­ses deut­lich ver­kürzt wird. Bis­her gibt es nur eine Über­leit­ver­bin­dung in Vai­hin­gen und in der Ein­fahrt zur S – Bahn Sta­ti­on Ter­mi­nal 2. In der spä­te­ren Betriebs­pha­se ermög­li­chen die Wei­chen dem Fahr­dienst­lei­ter zusätz­li­che Mög­lich­kei­ten zur Bewäl­ti­gung von Ver­spä­tungs – oder Stör­sze­na­ri­en. Der Fahr­plan wird so kon­stru­iert, dass im Regel­be­trieb die Über­leit­ver­bin­dung nicht benö­tigt wird.