03.02.2020
Zu Stuttgart 21 angesichts „10 Jahre Baubeginn“ und der 500. Montagsdemo erklärt Matthias Gastel (Filderstadt), bahnpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag:
„Die Auseinandersetzung um Stuttgart 21 hat die Republik verändert. Heute würde man sich nicht mehr derart selbstherrlich, ohne frühzeitige Bürgerbeteiligung und ohne Prüfung von Alternativen über berechtigte Einwände hinwegsetzen, um ein strittiges Großprojekt durchsetzen. Stuttgart 21 ist nun beschlossen und nach drastischen Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen im Bau weit fortgeschritten. Das gilt es zu akzeptieren. Dies kann jedoch nicht bedeuten, dass es keine Anpassungen an die Zeichen der Zeit geben kann. So wie mit den großen Kurven bei Rohr und Wendlingen mehr Kapazität für die Bahn geschaffen wurde, muss jetzt auch in Stuttgart ergänzende Infrastruktur geschaffen werden. Es braucht bei Zuffenhausen ein 5. und 6. Gleis und am Hauptbahnhof weitere Bahnsteiggleise. Hierfür stehen die Mehrheiten in den gewählten politischen Gremien des Landes, der Region und der Landeshauptstadt in der Verantwortung. Sie haben Stuttgart 21 einst durchgesetzt. Sie müssen nun dafür sorgen, dass aus dem Projekt der 1990er-Jahre ein möglichst zukunftsfähiges Bahnprojekt wird, das nicht bereits spätestens in den 2030er-Jahren ans Limit stößt.“