24.02.2020
S‑Bahnen im Hauptbahnhof Stuttgart oben
Grundsätzlich verkehren alle S‑Bahnen über Stuttgart Hbf. (tief). Es gibt jedoch Ausnahmefälle mit der Notwendigkeit, S‑Bahnen in den Kopfbahnhof zu fahren:
- aufgrund der Anwendung der Störfallkonzepte verursacht durch massive Störungen,
- geplant aufgrund von Baumaßnahmen und
- dispositiv, um den Betriebsablauf auf der Tunnelstrecke zu stabilisieren oder durch vorzeitiges Wenden in den planmäßigen Takt zurückzukehren. Das passiert insbesondere während des 15-Minuten-Takts aller Linien, wenn die S‑Bahnen im minimal möglichen Zugabstand von 2,5 Minuten fahren.
Es wurden die Jahre 2017, 2018 und 2019 ausgewertet und ergaben folgende Anzahl von S‑Bahnen, die den Hauptbahnhof oben nutzten:
Störfallkonzept:
Siehe Schriftliche Frage 306/Juli 2019, die hier abrufbar ist: Schriftl. Frage S‑Bahn-Halte Hbf. Stuttgart oben zweite ergänzende Antwort
Baumaßnahmen (in unmittelbaren Zusammenhang mit der Umsetzung des Projektes S21, sowie der Sanierung und Ertüchtigung der S‑Bahn-Stammstrecke):
- 2017: 875 S‑Bahnen
- 2018: 971 S‑Bahnen
- 2019: 4.933 S‑Bahnen
Der extreme Anstieg in 2019 liegt in den umfangreichen Baumaßnamen im Knoten Stuttgart begründet. So wurde in den Sommermonaten intensiv an Stammstrecke gearbeitet, so dass viele Züge nicht durch die Stammstrecke fahren konnten und deshalb über Stuttgart Hbf. (oben) verkehren mussten. Das galt auch bei den Weichen- und Gleiserneuerungen in Stuttgart-Vaihingen, bei denen zum Teil die Anbindung an die innerstädtische Tunnelstrecke gekappt war.
Für die Nutzung des Kopfbahnhofes zur Entlastung der Stammstrecke bzw. zum Abbau von Verspätungen stehen er DB nach deren eigenen Aussagen keine konkreten Zahlen zur Verfügung. Die Betriebszentrale in Karlsruhe geht von durchschnittlich einem Fall pro Tag aus. Dies ist aber stark von der aktuellen Betriebssituation ab. Es kann deshalb vorkommen, dass an vielen Tagen im Jahr überhaupt keine Umleitungen aus diesem Grund erfolgen.
Quelle: Die verlinkte Antwort auf die Schriftliche Frage 306/2019 sowie eine nachträgliche, ergänzende Antwort der DB, eingegangen per Mail am 10.02.2019.