Schutz vor Motorradlärm verbessern
Für ein Aus für die Krachmacher
Die Tage werden wärmer und länger, da tauchen sie wieder auf: Diejenigen, die sich überwiegend abends und an Wochenenden in schönen Landschaften mit ihren Motorrädern in die Kurven legen und zwischen den Kurven mehr oder weniger laut röhrend beschleunigen.
Doch nicht alle haben Spaß an diesen Ausfahrten. Denn zur gleichen Zeit ist eine Vielzahl Naherholungssuchender unterwegs, um zu Fuß oder mit den Fahrrädern die Natur zu erkunden. Andere wollen sich in ihren Gärten oder auf ihren Balkonen erholen. Da können insbesondere die Motorradfahrer, die zu schnell, mit lautem Zubehörauspuff oder mit Auspuffklappen unterwegs sind, die Freude massiv trüben und den Erholungseffekt gefährden.
Bis zum 31.12.2016 wurden Motorräder ausschließlich bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern auf die Einhaltung der Lärmvorgaben gemessen. Seither sind für neue Typzulassungen in Deutschland zusätzliche Messungen im Geschwindigkeitsbereich von 20 bis 80 Stundenkilometer verpflichtend. Gemessen wird allerdings überwiegend durch die Hersteller. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) kann (muss aber nicht!) die Einhaltung der Werte überprüfen. Ich habe die Bundesregierung gefragt, ob und wenn ja mit welchen Ergebnissen das KBA die Herstellerangaben durch eigene Kontrollmessungen überprüft hat. Antwort: „Das KBA führt derzeit eine CoP-Prüfung (Konformitätsprüfung, d. Verf.) durch, die noch nicht abgeschlossen ist, so dass noch kein Ergebnis vorliegt.“
Fazit:
Über ein Jahr nach der Einführung der verschärften Lärmvorgaben ist nicht bekannt, ob diese tatsächlich eingehalten werden. Das spricht nicht für einen ernsthaften Willen, die Belastungen vieler Menschen durch überlaute Motorräder zu senken. Auf Krawall getrimmte Motorräder sind – ebenso wie Autos, die mit „Soundtaste“ für zuschaltbaren „imposanten Motorsound“ von Herstellern beworben werden – nicht zu akzeptieren. Der Freizeitspaß einiger weniger darf nicht auf Kosten einer größeren Anzahl von Menschen gehen, die in der Natur oder zu Hause ihre Ruhe genießen wollen.
Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass Motorräder, die in Deutschland unterwegs sind, die Vorgaben für den Lärmschutz einhalten. Darüber hinaus muss sie sich dafür einsetzen, dass die Lärmschutzbestimmungen auf europäischer Ebene deutlich verschärft (beispielsweise auf Geschwindigkeitsbereiche von über 80 Stundenkilometer ausgedehnt werden) und Manipulationen an den Auspuffanlagen erschwert werden.
Kommentare zu “Schutz vor Motorradlärm verbessern”
Und wieder geht’s gegen alle und so etwas von einem Mitglied des Bundestages. Klappen Auspuffanlagen werden wieder allgemein gesehen und wieder wurde sich nicht mit der Technik befasst. Schlechte Recherche und keine Fakten.
Fragen wir doch mal die Zahlen ab?
Um wie viele Haushalte geht’s denn hier die so schlimm belästigt werden.
Um wie viele Motorräder geht’s denn hier im Vergleich. 4,7 Millionen Motorräder sind aktuell in Deutschland zugelassen.
Sie stellen die Situation in ihrem Artikel aber so dar, als gebe es mehr Menschen in Deutschland die Lärm belästigt sind als es Motorräder gibt.
Also von wie vielen Personen reden Sie bitte. Nehmen wir zum Beispiel den Facebook Auftritt von Motorradlärm.de dort sind es 310 Personen die der Seite folgen. Wo sind denn dann all die anderen so schlimm Leit geplagten Menschen.
Aus einer Mücke einen Elefanten machen, weil es gerade so schön im Trend ist auf dieser Schiene mitzufahren.
Sie sollten sich schämen so etwas öffentlich zu machen.
Vielen Dank und einen schönen Abend noch!
Sehr geehrter Herr Kornmann,
selbstverständlich gibt es keine Zahlen über Betroffenheiten. Woher sollten diese auch kommen, wer soll nach welcher Methodik zählen? Aus Zuschriften und eigener Erfahrung weiß ich aber, dass es sich um ein reelles Problem handelt. Dafür wurde ich gewählt: Um mich der Probleme anzunehmen. Dass dies nicht jedem gefällt und vor allem denjenigen nicht, die das “laut” mit dem Motorrad zu fahren als ihre Freiheit verstehen und es dafür hinnehmen, dass andere belästigt werden, ist mir sehr wohl bewusst. Ich finde es rücksichtslos. Das werde ich immer wieder sagen und Maßnahmen dagegen einfordern.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Wenn sich jede kleine Minderheit in Deutschland organisiert weil es heutzutage per social media möglich und nicht kompliziert ist. Gehen sie demnächst auch gegen Radfahrer, schlechte Autofahrer, Feinstaub des öffentlichen Nahverkehrs und einem Haufen anderer Dinge vor.
Ich kann Ihnen nur alles Gute für ihre Hexenjagt wünschen.
Ich finde es schade dass sie so etwas überhaupt öffentlich vertreten.
Könnten Sie sich dann auf dem Weg gleich bei Ihrem Lager der Lärm Opfer dafür einsetzen dass die Terror Anschläge auf Biker aufhören.
Öl in Kurven
Gespannte Drähte über die Fahrbahn
Angriffe mit Stöcken
Angriffe mit Mistgabeln
Menschen die auf die Fahrbahn springen
Und was den opfern sonst noch alles einfällt um uns zu verletzen oder gar unsere Leben zu gefährden.
Das Niveau dieses Kommentars bestärkt mich, mich weiterhin für mein Ziel eines “leiseren” Motorradverkehrs einzusetzen. Denn offenbar gibt es keine stichhaltigen Argumente dagegen.
Sehr geschätzter Herr Gastel
Als Motorradfahrer ( 59 J.) sehe ich Vieles ähnlich wie Sie.
Wenn ich Sonntagmorgens mit meiner ( serienmäßigen) Harley Davidson unterwegs bin so ist das die Fahrweise die mir noch nie Groll anderer Menschen entgegen setzte.
Ich fahre im 5. Gang mit 50 km/h durch Ortschaften und vermeide dadurch hohe Drehzahlen die unnötig sind.
Wessen Geistes Kind der Fahrer ist wissen Gäste von Ausflugslokalen bereits, wie der Motorradfahrer ankommt oder wieder wegfährt.
Nur so kam ich schon zig-fach mit vielen alten Herrschaften ins Gedpräch die mir dann aus ihren Motorradzeiten berichteten.
Anfeindungen kenne ich also nicht.
Allerdings vermeide ich Touren in den Schwarzwald ‑welche bei uns in Baden-Baden-vor der Haustür liegt weil es mir zu gefährlich ist.
Obwohl es schon besser wurde so sind mir doch noch Zuviels „ Organspender“ unterwegs die mit hohen Drehzahlen hochdonnern.
.
Dabei fielen mir viele Schweizer mit „Rennmaschinen“ auf die dort alles tun was sie zuhause nicht dürfen.…
Ich denke dass es sehr auf die Fahrweise ankommt und wie sich der Einzelne auf seiner Maschine benimmt.
Es muss ja auf der Terrasse nicht schon das Kaffeegeschirr anfangen zu klappern obwohl das Motorrad noch garnicht zu sehen ist.…
Es geht also nur Miteinander
Es ist ein schönes Hobby und ich verstehe auch Ihre Seite.
Klappensuspuff und Ähnliches waren für mich und meine Freunde noch nie ein Thema.
In diesem Sinne hoffe ich dass Sie und Ihre Mitstreiter erkennen dass es auch noch andere Motorrsdfahrer gibt.
Beste Grüße
P.Nagel
Sehr geehrter Herr Nagel,
danke für Ihren sehr sachlichen Kommentar und dass Sie aufzeigen, dass und wie verantwortungsbewusst mit dem Thema “Motorrad” umgegangen werden kann. Ich wünsche mir, dass dies Schule macht.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Bitte wenn schon Lärmminderung, dann bitte für alle.
Heutige Autos sind mit ihren Lärmemissionen durch Klappenauspuffanlagen, die zum großen Teil von Hand zu öffnen sind, eine genauso große Plage wie zu Laute Motorräder.
Warum unsere Deutschen Nobelhersteller dafür ständig Sonderfreigaben bekommen ist nicht nachvollziehbar.
Bitte vergessen Sie aber den vollkommen Übertriebenen Flugverkehr mit seinem Lärm nicht.
Übrigens fahre ich selber Motorrad. Eine Kawasaki GPZ 1100 mit mittlerweile 209000km und dem zweiten Originalauspuff. Schnell und Leise. Unsere Umwelt ist eh schon laut genug.
Wir haben alle Verkehrsträger im Blick, ich aufgrund meiner thematischen Zuständigkeit vor allen die Bahn bzw. den Bahnlärm. Zum Motorradlärm ist zu sagen: Das Motorrad leistet so gut wie keinen Beitrag zur Mobilität. Es wird fast ausschließlich in der Freizeit genutzt und macht dann Lärm, wenn andere Menschen ihre Freizeit auf dem Balkon oder im Garten verbringen und dort ihre Ruhe haben wollen. Insofern steht das Motorrad nicht als einziges Verkehrsmittel in der Kritik, aber berechtigterweise in einer besonderen Weise.