Sechs Wochen Bundestag

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Stür­mi­sche Zei­ten drin­nen im Par­la­ment und auf­fal­lend auch drau­ßen vor dem Reichs­tags­ge­bäu­de …

21.05.2021 (Bericht eines Prak­ti­kan­ten)

Mit Praktikum in die Feinheiten der Bahnpolitik eingetaucht

Die Bekannt­ga­be von Anna­le­na Baer­bocks Kanz­ler­kan­di­da­tur, der ers­te Ent­wurfs des Wahl­pro­gramms der Grü­nen für die kom­men­de Bun­des­tags­wahl, die Ver­ab­schie­dung des Geset­zes­ent­wurfs „zur Wei­ter­ent­wick­lung des Eisen­bahn­re­gu­lie­rungs­ge­setz­tes“ und vie­le wei­te­re span­nen­de The­men fie­len in die Zeit mei­nes Prak­ti­kums im Büro von Mat­thi­as Gastel. Bei so vie­len The­men hät­te ich fast ver­ges­sen kön­nen, dass wir die Coro­na-Pan­de­mie haben und im Bun­des­tag nicht halb so viel los ist, wie es das sonst wäre (habe ich mir sagen las­sen).

Gestar­tet hat mein Prak­ti­kum in mei­ner Woh­nung vor dem Lap­top. Nach einer kur­zen Begrü­ßung von Mat­thi­as und Karo­li­ne befand ich mich schon in der wöchent­li­chen Team-Bespre­chung, denn ich habe direkt in einer Sit­zungs­wo­che gestar­tet. Glück­li­cher­wei­se fand mein Prak­ti­kum nicht aus­schließ­lich im Home-Office statt und ich durf­te schon am ers­ten Tag mit mei­nem neu­en Aus­weis in das Jakob-Kai­ser-Haus kom­men.

In den sechs Wochen mei­nes Prak­ti­kums durf­te ich sehr schnell vie­le klei­ne­re Auf­ga­ben erle­di­gen, wie das Beant­wor­ten von Bür­ger­an­fra­gen. Span­nend hier­bei war es, dass man sich immer wie­der in kom­plett unbe­kann­te The­ma­ti­ken ein­le­sen muss­te. Ich durf­te jedoch auch bei sehr bahn­spe­zi­fi­schen The­men mit­ar­bei­ten, was mich als Ver­kehrs­we­sens­stu­dent, der sich sehr für das Sys­tem Eisen­bahn inter­es­siert, beson­ders gefreut hat. Ich habe mich unter ande­rem mit zahl­rei­chen lang­lau­fen­den poten­ti­el­len Nacht­zug­ver­bin­dun­gen aus­ein­an­der­ge­setzt, aber auch mit bereits reak­ti­vier­ten Stre­cken und sol­chen, die noch reak­ti­viert wer­den sol­len.

Außer­dem habe ich immer wie­der bei schrift­li­chen Fra­gen und klei­nen Anfra­gen unter­stützt. Nicht zu ver­ges­sen sind die zahl­rei­chen Fach­ge­sprä­che und Gesprä­che mit Ver­bän­den und Lob­by­is­ten, bei denen ich zuhö­ren konn­te und einen span­nen­den Ein­blick hin­ter die Kulis­sen bekom­men habe. Dabei war es auch inter­es­sant, dass ich einen mei­ner Pro­fes­so­ren in bera­ten­der Funk­ti­on erle­ben durf­te.

Neben all die­sen inhalt­li­chen Din­gen, die im direk­ten Bezug zu mei­nem Stu­di­um ste­hen, habe ich aber auch einen Ein­blick in den Poli­tik­be­trieb erlangt. Bei­spiels­wei­se durf­te ich teils mehr­mals in der AG VI, AK2, Frak­ti­ons­sit­zung und im Ver­kehrs­aus­schuss über Webex zuhö­ren und eine genaue­re Vor­stel­lung von der par­la­men­ta­ri­schen Arbeit bekom­men. Ins­ge­samt haben sich beim The­ma „Bahn­po­li­tik“ vie­le span­nen­de, noch nicht abschlie­ßend beant­wor­te­te Fra­gen für mich erge­ben. Eine mög­li­che Umstruk­tu­rie­rung der Deut­schen Bahn, Aus­schrei­bung von Fern­ver­kehr und vie­le wei­te­re The­men, bei denen ich mit gro­ßer Neu­gier­de die wei­te­ren poli­ti­schen Ideen und Ent­wick­lun­gen ver­fol­gen wer­de.

Auch wenn das Prak­ti­kum unter beson­de­ren Bedin­gun­gen statt­ge­fun­den hat, bin ich sehr glück­lich, dass ich vie­les Neu­es ken­nen­ge­lernt und mit­ge­nom­men habe. Dafür möch­te ich mich bei dem gan­zen Team herz­lich bedan­ken. Ich habe mich vom ers­ten Tag an sehr wohl gefühlt und bin trau­rig, dass die sechs Wochen so schnell ver­gan­gen sind.