Südbahn endlich elektrifizieren

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Die Bahn­stre­cke zwi­schen Ulm und Fried­richs­ha­fen ist (wie auch die Boden­see­gür­tel­bahn) nicht elek­tri­fi­ziert. Für die Fahr­gäs­te bedeu­tet dies wegen des erfor­der­li­chen Lok­wech­sels län­ge­re Rei­se­zei­ten. Und für die ent­lang der Stre­cke leben­den Men­schen und die Umwelt bedeu­tet dies Belas­tun­gen durch Die­sel­ab­ga­se. Daher lau­fen schon lan­ge Bemü­hun­gen für eine Elek­tri­fi­zie­rung der Stre­cke. Bis­her ist dies am Unwil­len und Gepo­ke­re der Bun­des­re­gie­rung geschei­tert.

Pres­se­er­klä­rung vom 20.11.2015

Zum längst über­fäl­li­gen Finan­zie­rungs­ver­trag für die Elek­tri­fi­zie­rung der Süd­bahn erklä­ren Mat­thi­as Gastel, bahn­po­li­ti­scher Spre­cher der Bun­des­tags­frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen und Agnieszka Brug­ger, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te von Bünd­nis 90/Die Grü­nen aus Ravens­burg:

„Die Bun­des­re­gie­rung lässt die Fahr­gäs­te der Bahn und die Anwoh­ner ent­lang der Süd­bahn am aus­get­reck­ten Arm ver­hun­gern. Das Land hat sein frei­wil­li­ge Kos­ten­be­tei­li­gung längst schrift­lich zuge­si­chert und außer­dem auf­ge­stockt. Der Bund hin­ge­gen ver­wei­gert sich, sei­ner Ver­pflich­tung nach­zu­kom­men. Wegen faden­schei­ni­ger Aus­re­den der Bun­des­re­gie­rung ist noch immer kein Finan­zie­rungs­ver­trag zwi­schen Bund und Land zustan­de gekom­men. So behaup­te­te die Bun­des­re­gie­rung mehr­fach auf Anfra­gen der Grü­nen im Bun­des­tag, Vor­aus­set­zung für den Finan­zie­rungs­ver­trag sei ein Plan­fest­stel­lungs­be­schluss für die gesam­te Stre­cke. Anders­wo, so für die Bahn­stre­cke zwi­schen Olden­burg und Wil­helms­ha­ven, wur­de ein Finan­zie­rungs­ver­trag auch ohne Plan­fest­stel­lungs­be­schluss unter­zeich­net. Auf mei­ne Nach­fra­ge in der jüngs­ten Fra­ge­stun­de des Bun­des­ta­ges begrün­de­te die Bun­des­re­gie­rung dies damit, dass damit ein kurz­fris­ti­ger Bau­be­ginn ermög­licht wer­den soll­te. Da fra­ge ich mich: Ist es nach Jahr­zehn­ten der Dis­kus­si­on um die Süd­bahn jetzt nicht end­lich an der Zeit, das es auch dort vor­an­geht? Der Bund muss nun end­lich Far­be beken­nen. Es gibt schon lan­ge kei­nen Grund mehr zum Zögern“, erklärt Mat­thi­as Gastel.

Und Agnieszka Brug­ger ergänzt:

„Die Men­schen vor Ort sind das Gezer­re um die Elek­tri­fi­zie­rung der Süd­bahn mehr als leid. Es kann nicht sein, dass das Land sei­ne frei­wil­li­gen Zusa­gen immer wie­der erfüllt und sogar erwei­tert, von der Bun­des­ebe­ne kom­men aber immer neue Hür­den und Ver­zö­ge­run­gen. Die­ses wich­ti­ge Ver­kehrs­pro­jekt für die Men­schen in unse­rer Regi­on hat anschei­nend bei der schwarz-roten Bun­des­re­gie­rung über­haupt kei­ne Prio­ri­tät. Die vom Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um gefor­der­ten Plan­fest­stel­lungs­be­schlüs­se lie­gen vor, es gibt daher kei­nen Grund mehr, die Unter­zeich­nung der Finan­zie­rungs­ver­ein­ba­rung mit dem Land wei­ter auf die lan­ge Bank zu schie­ben. Ich wün­sche mir sehr, dass die Bun­des­re­gie­rung end­lich zur Ver­nunft kommt, die­ses unwür­di­ge Spiel been­det und die Elek­tri­fi­zie­rung der Süd­bahn end­lich begin­nen kann.“