Technik kann Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen nicht ersetzen

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18.02.2020

Für die 12 Milliarden gibt es bessere Verwendung

Die Mehr­heit der Bürger/innen[1] ist dafür, Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Scheu­er ist dage­gen: Er lehnt eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von Tem­po 130 auf Auto­bah­nen ab. Viel­mehr setzt er auf die “digi­ta­le Ver­kehrs­len­kung”.

Auf mei­ne Anfra­ge ant­wor­te­te das Minis­te­ri­um, dass bis­lang erst 11 Pro­zent der Auto­bahn­ki­lo­me­ter mit die­sen elek­tro­ni­schen Anzei­ge­ta­feln aus­ge­stat­tet sind. Das gesam­te rest­li­che Auto­bahn­netz damit aus­zu­stat­ten wür­de dem­nach 12 Mil­li­ar­den Euro kos­ten.
Mei­ne Mei­nung:
Es wäre wahn­sin­nig, das gesam­te deut­sche Auto­bahn­netz mit teu­ren Stre­cken­be­ein­flus­sungs­an­la­gen aus­zu­stat­ten. Die 12 Mil­li­ar­den Euro wür­den dann für die Sanie­rung von Stra­ßen und den Aus­bau der Schie­nen­we­ge feh­len. Der Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter soll­te nicht sug­ge­rie­ren, allei­ne mit Tech­nik die Unfall­zah­len auf den Auto­bah­nen redu­zie­ren zu kön­nen. Auf eine gene­rel­le Höchst­ge­schwin­dig­keit auf Auto­bah­nen kann also nicht ver­zich­tet wer­den. Tem­po 130 wür­de im Gegen­satz zur voll­stän­di­gen Digi­ta­li­sie­rung der Auto­bah­nen nichts kos­ten, könn­te sehr schnell die Ver­kehrs­si­cher­heit wei­ter ver­bes­sern und wür­de außer­dem Treib­haus­gas­emis­sio­nen sowie Lärm redu­zie­ren.
Scheu­er und die Regie­rungs­frak­tio­nen müs­sen sich end­lich bewe­gen. Sie hät­ten nicht nur gute Argu­men­te, son­dern auch die gesell­schaft­li­che Mehr­heit hin­ter sich.

[1] ZDF-Polit­ba­ro­me­ter 07.02.2020 59%; ARD-Deutsch­land­trend 18.10.2019 53%