Testfahrt auf dem Radschnellweg Ruhr

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RS 111.08.2016

Radschnellweg RS 1: Der schnellste Weg von Essen nach Mülheim

Als ich vor zwei Jah­ren den Abschnitt 1 von Essen aus abge­fah­ren bin, war die­ser gera­de ein­mal fünf Kilo­me­ter lang. Nun war ich erneut dort und konn­te den Weg immer­hin schon auf einer Län­ge von zehn Kilo­me­tern, bis ins Zen­trum von Mül­heim an der Ruhr, befah­ren.

Die Bahn­stre­cke wur­de, von weni­gen Teil­stü­cken abge­se­hen, schon lan­ge still­ge­legt. Das Ziel lau­tet, einen durch­gän­gi­gen Rad­schnell­weg von Duis­burg über Mül­heim, Essen, Bochum/Gelsenkirchen, Dort­mund bis nach Hamm zu schaf­fen. Das sind 101 Kilo­me­ter. Wich­tig sind die Pre­mi­um­stan­dards wie ein weit­ge­hend kreu­zungs­frei­er Ver­lauf, aus­rei­chend brei­te Fahr­bah­nen für jede Rich­tung, Beleuch­tung und Win­ter­dienst. Auf dem fer­tig­ge­stell­ten Teil lässt sich vie­les davon bereits erken­nen: Der Weg ist breit und bis auf eine Stel­le, an der noch Hand­lungs­be­darf besteht, dank der Brü­cken (frü­he­re Bahn­brü­cken) que­rungs­frei befahr­bar. Teil­wei­se feh­len noch die Geh­we­ge, um den Rad- und Fuß­ver­kehr sau­ber zu tren­nen und Kon­flik­te zu ver­mei­den. Der Weg wird eine Bedeu­tung für den All­tags­rad­ver­kehr wie auch für den Tou­ris­mus erlan­gen. Er ver­bin­det Wohn­la­gen mit Uni­ver­si­tä­ten und Arbeits­platz­schwer­punk­ten wie die Fir­ma Krupp (Essen). Ent­lang des Weges las­sen sich aber auch archi­tek­to­nisch bzw. stadt­pla­ne­risch inter­es­san­te Neu­bau­ge­bie­te mit neu ent­stan­de­ner Seen­land­schaft ent­de­cken.

Die Finan­zie­rung (Kos­ten ins­ge­samt 184 Mil­lio­nen Euro) erfolgt durch den Regio­nal­ver­band Ruhr (RVR) in Zusam­men­ar­beit mit den Städ­ten. Mög­li­cher­wei­se wird sich auch noch der Bund betei­li­gen. Das wäre rich­tig, denn pro­gnos­ti­ziert wird eine Ent­las­tung der Stra­ßen – auch von Bun­des­stra­ßen – um täg­lich 50.000 Pkw. Eine Rechts­stu­die im Auf­trag der Bun­des­tags­frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen kam zu Ergeb­nis, dass gera­de die För­de­rung von Rad­schnell­we­gen durch den Bund aus dem genann­ten Grund, aber auch aus Kli­ma­schutz­aspek­ten her­aus zuläs­sig ist.

Die kom­plet­te Fer­tig­stel­lung ist in den Jah­re zwi­schen 2020 und 2022 zu erwar­ten.