Auch in der April-Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen in Baden-Württemberg konnte ich wieder dabei sein und u. a. aus Berlin berichten. Zunächst einmal konnte ich von Aktivitäten rund um die Taubenthematik an Bahnhöfen, im konkreten Fall in Karlsruhe, berichten.
Mir selber war es in Karlsruhe selber schon häufiger aufgefallen, dass die Bahnsteige besonders extrem durch Taubendreck verunreinigt sind. Natürlich gibt es diese Probleme auch an vielen anderen Bahnhöfen. Von den Fahrgästen wird dies aus verständlichen Gründen als unangenehm, ja sogar einschränkend empfunden. Der Bahnhof sollte die Visitenkarte der Stadt und ein gerne genutzter Zugang zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr sein. Auch Verunreinigungen durch die Tauben im Bahnhofsinnern sind ein Problem für die Reisenden – und für die Betriebe, die Speisen und Getränke anbieten. Unstrittig ist also Abhilfe nötig. Gemeinsam mit der GRÜNEN-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat haben wir uns an die DB Station & Service gewandt. Wir haben für eine tierschutzgerechte und nachhaltige Lösung geworben. Vergrämungsmaßnahmen verlagern aus unserer Sicht nur das Problem. Wenn sich die Vögel erst einmal eingenistet haben, ist es sehr schwierig, die Tauben nachträglich zu vertreiben. Sollten die Tiere mit dem Nestbau begonnen haben, wird die Vergrämung noch schwieriger. Einige Vergrämungsmaßnahmen führten zu Verletzungen der Tiere und stehen im Widerspruch zum Tierschutzgesetz. Die Grünen im Stadtrat und ich haben um ein Gespräch gebeten, um nach tierschutzgerechten Lösungen für einen sauberen Bahnhof zu suchen. Ich bin gespannt, was davon sich auf weitere Bahnhöfe wird übertragen lassen.
Auch aus Berlin habe ich berichtet. Vor wenigen Tagen ging die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Missständen bei der Kaninchenhaltung in Deutschland ein. Es gibt zwar eine Mastkaninchenverordnung, diese ist aber nach unserer Meinung unzureichend, da sie den Tieren beispielsweise nicht ausreichend Platz zubilligt und auch keinen Freilauf vorsieht. Aus der Antwort der Regierung geht hervor, dass es in Deutschland 60.000 Halter, die überwiegend zu Erwerbszwecken Kaninchen halten, tätig sind. Darunter befinden sich 60 Großbetriebe. Dennoch ist Deutschland ein Importland. Rund 5.000 Tonnen Kaninchenfleisch werden pro Jahr importiert, die Hälfte davon aus China. Dort gelten die Haltungsbedingungen als besonders unwürdig. Zurück zu Deutschland: Die Bundesregierung hält die bestehenden Haltungsvorgaben für ausreichend, um dem Tierwohl zu entsprechen. Eine verbindliche Herkunftskennzeichnung, um Verbraucher über die Haltungsbedingungen zu informieren, hält die Bundesregierung für nicht angezeigt, da der bürokratische Aufwand zu groß und das Volumen an Kaninchenfleisch zu gering wäre, um hier tätig zu werden.