01.08.2016
Umfrage zur Situation des Schienengüterverkehrs in Deutschland:
Schlechte Lage, marode Infrastruktur, Engpässe im Netz
„Wo kein Wille ist, ist auch keine Schiene.“
Wie sehen die Unternehmen, die im Schienengüterverkehr aktiv sind, die Lage in der Branche? Wie können aus ihrer Sicht mehr Güter auf der Schiene befördert werden? Dazu habe ich die Unternehmen ausführlich befragt. Die Ergebnisse sind aufschlussreich und ein eindeutiger Auftrag an die Politik.
Der Grund für die Befragung
Der Schienengüterverkehr in Deutschland befindet sich in einer Krise. Seit vielen Jahren dümpelt er mit einem Verkehrsanteil von rund 17 Prozent vor sich her. Zum Vergleich: In Österreich werden 27,2 Prozent der Güter und in der Schweiz gar 38 Prozent auf der Schiene befördert. Die Deutsche Bahn hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr aus der Fläche zurückgezogen und plant aktuell die Schließung bzw. die Einstellung der Andienung von weiteren rund 200 Güterverladestellen. In der Folge werden die Kolonnen an Lkw auf den Autobahnen immer länger und dichter. So kann der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz und zur Einsparung endlicher Ressourcen nicht leisten.
Wer befragt wurde – Wer teilgenommen hat
Mein Büro hat die vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gelisteten 141 Unternehmen angeschrieben und gebeten, sich an der anonymen Umfrage „Situation, Probleme und Lösungen in der Logistikbranche und im Schienengüterverkehr” mit insgesamt 12 geschlossenen und offenen Fragen zu beteiligen. 53 verwertbare Fragebogen, das entspricht einer guten Quote von 37,6 Prozent, kamen zurück.
Die Ergebnisse in der Zusammenfassung
1. Die Lage
Die Unternehmen schätzen die Lage innerhalb der Logistikbranche mehrheitlich als schlecht, die Infrastruktur als marode und das Feld als zu überreglementiert ein. Ein an der Studie teilnehmendes Unternehmen fasste es passend zusammen: „Wo kein Wille ist, ist auch keine Schiene.“
Als wichtigsten Punkt sehen die Unternehmen den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Es folgen Forderungen nach Bürokratieabbau, Kostensenkungen (Absenkung der Trassenpreise, Entlastung bei der EEG-Umlage) sowie die Erhöhung der Lkw-Maut.
Hier geht es zur ausführlichen Darstellung der Ergebnisse meiner Befragungen (pdf): Güterverkehr Umfrage unter EVU Homepage