29.08.2021
Vor der Bundestagswahl
Die Klimakrise ist die größte Existenzfrage unserer Zeit. Es ist der Mensch, der mit der Verbrennung fossiler Energieträger natürliche Prozesse der Klimaveränderung massiv beschleunigt und die Erde aufheizt. Daher müssen wir raus aus den Fossilen und rein in alternative Energien – beim Strom, bei der Wärme, in der Industrie und im Verkehr. Doch leider ist die Klimakrise nicht die einzige ökologische Herausforderung. Wir müssen auch die Böden, die Luft, das Wasser und die Artenvielfalt auf unserem Planeten entschlossener schützen.
Artensterben stoppen
Ähnlich wie beim Klima hat der Mensch auch bei der Artenvielfalt seine Finger im Spiel: Es sterben viel mehr Arten aus als bei einer natürlichen, evolutionsbedingten Entwicklung zu erwarten wäre. Im Artenschutzbericht der Vereinten Nationen wird befürchtet, dass eine Million Arten innerhalb der nächsten Jahrzehnte verschwinden könnten, wenn sich der Zustand unserer Ökosysteme weiter verschlechtert. Da jede Art eine Funktion im Ökosystem erfüllt, kann ihr Verschwinden fatale Folgen haben. Von vielen Insekten beispielsweise wissen wir, dass sie für die Bestäubung unserer Nutzpflanzen, das Wachstum von Früchten und damit auch unsere Ernährung nahezu unersetzlich sind. Alleine die Bienen erbringen ein Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft. Bedroht ist speziell die Wildbiene. Um die Artenvielfalt zu schützen, brauchen wir eine andere Landnutzung. Wir müssen Flächen besser vor Überbauung schützen. Alleine in Deutschland werden täglich rund 50 Hektar Fläche verbraucht. Der Bundesverkehrswegeplan sieht für Straßen einen weiteren Flächenbedarf in einer Größenordnung von über 22.000 Hektar vor. Diese Flächen würden Natur und Landwirtschaft verloren gehen. Ökologisch besonders wertvoll sind neben Streuobstwiesen die Moore. Sie bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, erfüllen Aufgaben für den Wasserhaushalt und leisten als CO2-Speicher einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Wir wollen Schutzgebiete vergrößern, neue schaffen und diese besser vernetzen. Auf zwei Prozent der Landesfläche wollen wir die Natur wieder sich selber überlassen und Wildnis entwickeln lassen, in der Pflanzen und Tiere ungestört leben können. Den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft wollen wir verringern. Im Naturschutz setzen wir aber auch auf viele kleine Beiträge, indem beispielsweise mehr Blühstreifen geschaffen werden. Wir können durch einheimische Wildblumen in Gärten und auf Balkonen dazu beitragen, dass Insekten Nahrung finden.
Meere schützen, Plastikmüllflut stoppen
Pro Minute gelangt über Flüsse und von Schiffen die Menge an Plastik in die Meere, die einer Lastwagenladung entspricht. Meeresschildkröten verwechseln Plastiktüten mit Quallen, von denen sie sich sonst ernähren. Andere Tiere wie Delfine verheddern sich im Müll und gehen ebenfalls zugrunde. Um der Plastikmüllflut Einhalt zu gebieten, wollen wir ein international verbindliches Abkommen zum Stopp der Plastikvermüllung unserer Meere. Wir treten für eine Kreislaufwirtschaft ein, die bei Design, Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Produkten ganzheitlich ansetzt. Wir fördern Mehrweg bei Transport, Online-Handel, Lebensmittelverpackungen und To-go-Bechern. Für ein hochwertiges Recycling müssen Kunststoffsorten und Verbundstoffe reduziert werden. Die Meere leiden darüber hinaus unter der Verschmutzung durch Leckagen bei Erdölförderanlagen und Tankerunglücken. Daher setzen wir uns international für ein absehbares Ende der Förderung fossiler Energieträger und den Ausbau erneuerbarer Energien ein.