Unterwegs am „Tag der Schiene“

Stutt­gar­ter Hafen, Ran­gier­bahn­hof Korn­west­heim und Gleis­an­schlüs­se

Am „Tag der Schie­ne“ war ich, ver­teilt auf zwei Tage, viel­fäl­tig unter­wegs. Ich habe eine Ver­an­stal­tung im tri­mo­da­len Hafen Stutt­gart, den Ran­gier­bahn­hof in Korn­west­heim sowie ein metall­ver­ar­bei­ten­des Unter­neh­men mit Gleis­an­schluss besucht. Vie­le Gesprä­che dreh­ten sich rund um die Erwar­tun­gen an eine leis­tungs­fä­hi­ge Bahn.

Im Hafen Stutt­gart wur­den ver­schie­de­ne Ran­gier­loks vor­ge­stellt, so eine Hybrid­lok (Diesel/Akku) und ein voll­elek­tri­sches Fahr­zeug, das sowohl auf der Schie­ne als auch auf der Stra­ße fah­ren kann und wahl­wei­se aus der Kabi­ne oder per Fern­be­die­nung gesteu­ert wer­den kann. Zahl­rei­che Vertreter*innen von Unter­neh­men und Ver­bän­den waren anwe­send.

In den Ran­gier­bahn­hof Korn­west­heim (wie auch zum nach­fol­gen­den Ter­min) hat­te mei­ne Land­tags­kol­le­gin Sil­ke Geri­cke ein­ge­la­den. Mit Ver­kehrs­mi­nis­ter Win­ne Her­mann und Ver­tre­tern der Deut­schen Bahn wur­de über den geplan­ten Aus­bau des Ran­gier­bahn­hofs um ein drit­tes Modul gespro­chen. Unter den Gäs­ten waren unter ande­rem Bürgermeister*innen, der Land­rat sowie ein Ver­tre­ter der IHK. In Korn­west­heim wer­den an durch­schnitt­li­chen Tagen 500 Güter­zü­ge abge­wi­ckelt, womit die­ser Ran­gier­bahn­hof zu den zehn größ­ten in Deutsch­land gehört. Ein Dis­kus­si­ons­punkt war die bereits heu­te schwie­ri­ge Ein­bin­dung des Güter­bahn­hofs ins die Haupt­stre­cke (Fran­ken­bahn) bei Lud­wigs­burg mit Kon­flik­ten zwi­schen Per­so­nen- und Güter­bahn­hof. Hier­zu hat­te ich kürz­lich eini­ge Fra­gen ans Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um gerich­tet. Die Deut­sche Bahn hat vor Ort zuge­sagt, sich die (zu erwar­ten­de) Situa­ti­on noch­mal anzu­schau­en.

In teils iden­ti­scher Zusam­men­set­zung ging es wei­ter zum Stahl­han­dels- und ver­ar­bei­tungs­un­ter­neh­men Lot­ter in Lud­wigs­burg. Am Stand­ort sind über 900 Men­schen beschäf­tigt. Unser The­ma war ins­be­son­de­re die Logis­tik. Über ein lan­ges Indus­trie­g­leis wer­den etwa 20 bis 25 Pro­zent der Stahl­pro­duk­te ange­lie­fert, was täg­lich zwei bis drei Wagen ent­spricht. Da über­wie­gend Bau­stel­len belie­fert wer­den, erfolgt dies meist mit den 120 Last­wa­gen. So war auch die Antriebs­wen­de ein The­ma. Wäh­rend des Rund­gangs durch die Hal­len spra­chen wir auch über die Kon­junk­tur, die Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on und wei­te­re The­men. Ich durf­te ein Refe­rat hal­ten und ver­wies auf die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen im Güter­ver­kehr: Siche­rung von Lie­fer­ket­ten, scho­nen­de­rer Umgang mit Res­sour­cen, Kli­ma­schutz und Per­so­nal­man­gel (ins­be­son­de­re feh­len­des Fahr­per­so­nal). Die „Ampel“ hat sich zum Ziel gesetzt, deut­lich mehr Güter von der Stra­ße auf die Schie­ne zu ver­la­gern. Dazu wer­den gera­de die Inves­ti­ti­ons­mit­tel erheb­lich erhöht. Zudem wird die Deut­sche Bahn erst­mals seit 30 Jah­ren einer Struk­tur­re­form unter­zo­gen und Planungs‑, Geneh­mi­gungs- und Bau­ver­fah­ren wer­den beschleu­nigt.