Verkehrssicherheit
Man stelle sich vor: Eine neue Technologie würde entwickelt und der Öffentlichkeit angepriesen. Sie verschaffe den Menschen jede Menge Komfort und ganz neue Möglichkeiten, so wird absolut glaubwürdig versprochen. Sie sei sozusagen der Inbegriff des Fortschritts. Der einzige Haken an der Sache sei, dass man alleine in Deutschland Jahr für Jahr mit rund 3.500 Toten rechnen müsse. Würde diese Technologie eingeführt werden? Ich vermute nein. Das Opfer wäre zu groß. Beim Auto ist das anders. Hier werden die Verkehrstoten hingenommen. Zwar wird viel unternommen, um die Unfallzahlen zu senken. Und durchaus nicht ohne Erfolg: Zur Jahrtausendwende ließen noch doppelt so viele Menschen im Straßenverkehr ihr Leben. Dabei werden jedoch überwiegend Maßnahmen ergriffen, die wie der Airbag nicht in die „Freiheit“ des Menschen eingreifen. Sobald es aber um Geschwindigkeitsreduzierungen, ein Alkoholverbot oder höhere Bußgelder für Raser geht, wird sofort um die vermeintliche Freiheit des Autofahrers gefürchtet. Hier müssen sich aber Gesellschaft und Politik entscheiden. Denn in den letzten Jahren stieg die Zahl der Verkehrstoten wieder. Die bisherige Strategie ist also kein Selbstläufer. Bis zur Etablierung des autonomen Fahrens, mit dem menschliches Versagen und damit das größte Sicherheitsrisiko weitgehend ausgeschaltet werden kann, sind keine weiteren großen technischen Fortschritte für die Vermeidung schwerer Unfälle zu erwarten. Wir Grünen geben uns damit nicht zufrieden und akzeptieren nicht, dass jährlich über 3.000 Menschen ihr Leben auf den Straßen lassen. Unsere Vision heißt „Vision Zero“, Mobilität ohne Tote.