Von Honigbiene und Wildbiene
Hauptproblem ist der Nahrungsmangel
Die Honigbiene gilt als drittwichtigstes Nutztier. Um die Honigbiene, aber auch die Wildbiene, ging es bei einem Besuch im Bieneninformationszentrum in Oberboihingen.
„Alles, was wir für Honigbiene tun, tun wir auch für die Wildbiene“, erläuterte Frau Prof. Barbara Benz von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Sie verwies darauf, dass die Anzahl der Wildinsekten in den letzten 15 Jahren um teilweise über 80 Prozent zurückging. Weniger Insekten bedeuten weniger Futter für Vögel, Fledermäuse und andere Tiere. Der Artenschwund ist dramatisch. Wir brauchen die biologische Vielfalt als Lebensgrundlage, denn sie ist die Basis für unsere Ernährung, für fruchtbare Böden, den Wasserhaushalt und das Klima.
Das größte Problem für die Biene ist das begrenzte Nahrungsangebot. Die Wildbiene ist noch stärker vom Nahrungsmangel betroffen als die Honigbiene, da ihr Flugradius auf wenige hundert Meter beschränkt ist und sie sich auf wenige Nahrungsquellen spezialisiert hat. Die Honigbiene fliegt zwei bis drei Kilometer weit, um Nahrung zu finden. Ein Problem: Die Felder werden immer größer. Wenn die dortige Blüte beispielsweise von Raps verblüht ist, gibt es nichts mehr. Hunger macht Stress und Stress macht krankheitsanfällig.
Wir sprachen auch darüber, was wir als einzelne Personen machen können, um Bienen zu helfen: Für einheimische Blühpflanzen sorgen, die nicht alle gleichzeitig blühen, sondern über längere Zeit Nahrung bieten. Schottergärten bieten nichts davon.