Von Rindern und Gemüse

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31.07.202131

Besuch auf dem Demeter-Michaelshof

Die Land­wirt­schaft auf den Fil­dern kann nicht kon­flikt­frei betrie­ben wer­den. Das wur­de bei einem Besuch des Michaels­hof in Ech­ter­din­gen deut­lich. Der Hof wird von der Fami­lie Schä­fer bio­dy­na­misch betrie­ben und ist vor allem auf Gemü­se, aber auch auf Rin­der spe­zia­li­siert.

Der Hof liegt zwi­schen Gewer­be­ge­bie­ten, Flug­ha­fen, Auto­bahn und B 27 – eben typisch für die Fil­der, auf denen Land­wirt­schaft auf flä­chen­in­ten­si­ve Ver­kehrs­an­la­gen und wach­sen­de Sied­lungs­flä­chen stößt. Direkt umge­ben ist der Hof von Fel­dern, auf denen Möh­ren, Rote Bee­te, Kar­tof­feln, zahl­rei­che Salatsor­ten in ver­schie­dens­ten Far­ben, Blu­men­kohl, Brok­ko­li Zuc­chi­ni und so man­ches mehr gedei­hen. Der Hof­la­den öff­net, anders als noch bis vor kur­zem, nur an Akti­ons­ta­gen, wenn neben dem Gemü­se auch eige­nes Rind­fleisch ange­bo­ten wer­den kann. Die Rin­der ste­hen im Stall, kön­nen aber jeder­zeit auch raus auf die Außen­flä­chen. Die Käl­ber blei­ben bei ihren Müt­tern und trin­ken direkt an den Eutern. Gemol­ken wird nicht. Wei­den­wirt­schaft ist auf den Fil­dern nahe­zu unmög­lich. Es feh­len die Wie­sen zwi­schen den frucht­ba­ren Äckern. Der Mist der Tie­re ist aber zwin­gen­der Teil des Deme­ter-Land­baus. Die Pro­duk­te wer­den unter ande­rem an Alna­tu­ra gelie­fert.

Mit Land­wirt Mar­tin Schä­fer an der Zucht­an­la­ge für Spitz­kraut­sa­men.

Inter­es­sant ist die Zucht von Samen für das tra­di­tio­nel­le Spitz­kraut. Hier­für lässt man eini­ge Spitz­kraut­köp­fe zwei Jah­re wach­sen. Im Win­ter wer­den die Pflan­zen aus­ge­gra­ben und vor Frost geschützt. Danach wer­den sie wie­der auf einen Acker gesetzt und sie trei­ben aus. Den läng­li­chen, rei­fen Scho­ten kön­nen dann die Samen ent­nom­men wer­den.

Im Gespräch macht der Seni­or­chef deut­lich, was sei­ne größ­te Sor­ge ist: Die wei­te­re Flä­chen­ver­sie­ge­lung auf den Fil­dern. Mit den Erfah­run­gen aus Jahr­zehn­ten ist die­se Sor­ge alles ande­re als unbe­rech­tigt.