Weiter hohe Nachfrage nach kleinen Waffenscheinen

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24.03.2016

Eine durch mein Büro erfolg­te Abfra­ge unter Land­krei­sen in Baden-Würt­tem­berg zeigt, dass sich die Nach­fra­ge nach klei­nen Waf­fen­schei­nen von Janu­ar auf Febru­ar noch­mal deut­lich erhöht hat. Mit dem klei­nen Waf­fen­schein dür­fen vor allem Schreck­schuss­pis­to­len mit­ge­führt wer­den. Hat­te sich die Anzahl der Anträ­ge von Dezem­ber 2015 auf Janu­ar 2016 bereits um 345 Pro­zent gestei­gert, so gab es im Febru­ar noch­mal einen Zuwachs bei der Nach­fra­ge um 50 Pro­zent gegen­über dem Vor­mo­nat.

Bei­spiel Heil­bronn: Im Dezem­ber woll­ten noch 32 Per­so­nen den klei­nen Waf­fen­schein, im Janu­ar bereits 60 und im Febru­ar gar 122. In Lud­wigs­burg waren es im Dezem­ber 12, im Janu­ar 96 und im Febru­ar 218 Anträ­ge. Im Land­rats­amt des Orten­au­kreis gin­gen im Dezem­ber noch 14 Anträ­ge ein, im Janu­ar 44 und im Febru­ar 60. Zuwäch­se gab es auch im Rhein-Neckar-Kreis: Von 20 im Dezem­ber über 276 im Janu­ar bis zu 323 im Febru­ar. Die Umfra­ge unter den Land­krei­sen ergab, dass die aller­meis­ten Anträ­ge auch tat­säch­lich gebil­ligt wer­den. Dafür ist ein Min­dest­al­ter von 18 Jah­ren erfor­der­lich und es dür­fen kei­ne Vor­stra­fen vor­lie­gen.

In eini­gen weni­gen Land­krei­sen waren aber auch Rück­gän­ge zu ver­zeich­nen, so in Ess­lin­gen. Dort hat­te sich die Anzahl der gestell­ten Anträ­ge zwar von Dezem­ber auf Janu­ar von 16 auf 100 deut­lich erhöht. Im Febru­ar sank die Nach­fra­ge auf 71.

Mei­ne Bewer­tung:

Die Sicher­heit lässt sich durch mehr Waf­fen in den Hän­den von Bür­gern nicht erhö­hen. Im Gegen­teil, auch von Schreck­schuss­pis­to­len kön­nen Gefah­ren aus­ge­hen. Und zum Selbst­schutz sind sie nur in den aller­we­nigs­ten Fäl­len hilf­reich. Aber die anhal­tend hohe Nach­fra­ge nach Waf­fen­schei­nen macht die Ver­un­si­che­rung von Tei­len der Bevöl­ke­rung deut­lich. Das muss die Poli­tik ernst neh­men. Eine not­wen­di­ge Maß­nah­me ist es, die Per­so­nal­stel­len bei der Poli­zei wei­ter zu erhö­hen und die­se bes­ser aus­zu­stat­ten. Denn es ist und bleibt die Auf­ga­be der Poli­zei, das Gewalt­mo­no­pol des Staa­tes durch­zu­set­zen. Nur damit lässt sich die tat­säch­li­che wie die gefühl­te Sicher­heit der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger erhö­hen.

Hin­wei­se zur Sta­tis­tik:

  • Voll­stän­dig geant­wor­tet hat­ten 21 der 35 Land­krei­se
  • Gro­ße Kreis­städ­te ver­fü­gen über eige­ne Waf­fen­be­hör­den, die Anträ­ge bear­bei­ten. Die­se blie­ben unbe­rück­sich­tigt
  • Aus der Sta­tis­tik ergibt sich damit kein voll­stän­di­ges Detail­bild, aber eine ein­deu­ti­ge Ten­denz.