Foto: Baustelle für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm auf der Schwäbischen Alb
Presseerklärung vom 08.06.2016
Wendlinger Kurve: Bundesregierung leugnet Bedeutung für den Fernverkehr – Weiter eingleisig geplant
In einer erneuten Anfrage hat der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel die Bundesregierung mit der Wendlinger Kurve konfrontiert. Das Kurvenstück soll die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm mit der bestehenden Schienenstrecke zwischen Stuttgart und Tübingen verbinden. Ob deren eingleisige Ausführung, wie bisher vorgesehen, ausreicht, ist umstritten. Schon in der Schlichtung um Stuttgart 21 wurde darum gerungen.
Eine Studie der Bundesregierung empfahl vor einigen Monaten eine zweigleisige Ausführung. Jüngst hatte sich auch der Verband Region Stuttgart für ein zweites Gleis ausgesprochen. Die große Wendlinger Kurve sei „Grundlage für viele zukünftige Verkehrsausweitungen von Fern- und Regionalverkehr“, schrieb der Verband in seiner Sitzungsvorlage für die Mitglieder der Regionalversammlung. Dabei verwies er darauf, dass die Fläche dafür im Regionalplan bereits gesichert sei. Aber die Bundesregierung hält am eingleisigen Schienenstück fest. In der Antwort behauptet die Bundesregierung auf die jüngste Anfrage von Matthias Gastel, Mitglied im Bundestags-Verkehrsausschuss, die Wendlinger Kurve diene „ausschließlich dem Schienenpersonennahverkehr“. Doch diese Antwort ist falsch und aus Sicht von Gastel einfach nur ärgerlich: „Ich hatte in meiner Frage ausdrücklich darauf verwiesen, dass der IC und damit ein Fernverkehrszug Tübingen mit Düsseldorf verbindet. Dies hat die Bundesregierung zum wiederholten Male genauso ignoriert wie die Ankündigung der Deutschen Bahn, die Fernverkehrsangebote von und nach Tübingen ausbauen zu wollen. Es besteht also eine eindeutige Zuständigkeit des Bundes. Daher erwarte ich von der Bundesregierung, dass sie den zweigleisigen Bau der Wendlinger Kurve in ihrer Bundesverkehrswegeplanung berücksichtigt. Andernfalls wird hier ein neues Nadelöhr geschaffen.“