Gespräch im Polizeirevier Filderstadt
Dicht besiedelte Filder, stark befahrene Verkehrsachsen, Demos und vieles mehr zeichnen das Polizeirevier Filderstadt und diese ungewöhnlichen Zeiten aus. Wie steht es da um die Arbeit der Polizei? Ich traf mich mit dem Revierleiter und seinem Stellvertreter zum Gespräch.
Fast genau seit einem Jahr ist Steffen Schmidt der Leiter des Reviers Filderstadt, das auch für Leinfelden-Echterdingen, Ostfildern, Neuhausen auf den Fildern und Denkendorf zuständig ist. Schmidt löste Thomas Pitzinger ab, der nach fast 45 Dienstjahren in den Ruhestand getreten war. Seine Stationen in Stichworten: Bereitschaftspolizei, Verkehrspolizei, Führungs- und Einsatzstab, Innenministerium Sachbereich Personalentwicklung/Aus- und Fortbildung – und nun, seit dem 1. April 2021, in Filderstadt.
Von den 156 Stellen (gerechnet in Vollzeitäquivalenten) für das Revier mit knapp 150.000 Einwohner*innen sind aktuell insbesondere aufgrund von Elternzeit, Studium und Abordnungen nicht alle der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich verfügbar. Hinzu kommen mehrere Auszubildende, die sich im Praktikum befinden. Meine Gesprächspartner äußerten sich zufrieden mit der Einstellungsoffensive des Landes und sprachen sich für deren Fortführung aus. Gleichzeitig verwiesen sie auf die hohen Belastungen. Diese stünden gleich mehrfach im Zusammenhang mit Corona. So gehe es um Eigenschutz und es seien Krankheits- und Quarantäne-Ausfälle zu beklagen. Zugleich seien die Versammlungen (umgangssprachlich Spaziergänge) gegen die Corona-Politik sehr kräfteintensiv. Verkehrsunfälle und ‑überwachung seien auf den Fildern ein konstant großes Thema, während die Cyberkriminalität ständig zunehme. Die Anzahl der Wohnungseinbrüche sei in der Corona-Zeit gesunken, da viele Menschen zuhause wären und auch für Gewaltkriminalität im öffentlichen Raum gebe es aktuell keine besonderen Brennpunkte. Der Umgang mit psychisch auffälligen Personen entwickelt sich zu einem immer häufigeren und sehr aufwendigen Arbeitsfeld.
Die Ausstattung der Polizei sei in den letzten Jahren deutlich besser geworden, wenngleich es nach wie vor Optimierungsmöglichkeiten gäbe.
Am Ende des Gesprächs habe ich der Polizei für ihre Arbeit gedankt und anschließend einige Bitten und Anregungen ans Land weiter geleitet.