Zur heutigen Verständigung im Lenkungskreis Stuttgart 21

18.07.2022 (Pres­se­er­klä­rung)

Die Stutt­gart 21-Pro­jekt­part­ner haben sich heu­te auf den Erhalt der Pan­ora­m­abahn bis zum Nord­bahn­hof sowie auf die Rea­li­sie­rung der P‑Option ver­stän­digt. Das ist gut so! Dar­über hin­aus mei­ne Erklä­rung:

“Die Her­aus­nah­me der Gäu­bahn-Flug­ha­fen­an­bin­dung aus dem Pro­jekt Stutt­gart 21 und die Auf­nah­me in den Bedarfs­plan des Bun­des kann aus zwei Grün­den nicht über­zeu­gen: Ers­tens löst der Tun­nel ein Pro­blem, das mit dem Dog­ma der Flug­ha­fen­an­bin­dung erst ent­stan­den ist. Die Durch­bin­dung der Gäu­bahn an den Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof hät­te über die inner­städ­ti­sche Tras­se der Pan­ora­m­abahn ein­fa­cher gewähr­leis­tet bzw. stutt­gart 21-kon­form her­ge­stellt wer­den kön­nen. Auch mit einem End­hal­te­punkt nahe des Nord­bahn­hofs muss befürch­tet wer­den, dass Fahr­gäs­te auf­grund des zusätz­li­chen Umstiegs an den Haupt­bahn­hof und des damit ver­bun­de­nen Kom­fort- und Zeit­ver­lus­tes der Gäu­bahn ver­lo­ren gehen. Zwei­tens gibt es vie­le Bedarfs­plan­pro­jek­te, die ver­kehr­lich wesent­lich sinn­vol­ler und dring­li­cher sind als der Pfaf­fen­steig­tun­nel. Die meis­ten die­ser fürs Netz viel bedeut­sa­me­ren Aus- und Neu­bau­pro­jek­te sind mit der Haus­halts­pla­nung des Bun­des­fi­nanz- und Ver­kehrs­mi­nis­ters nicht finan­ziert. Wenn der Bund den Tun­nel trotz sei­ner hohen Kos­ten für ver­hält­nis­mä­ßig weni­ge Züge unbe­dingt will, dann muss er durch deut­li­che Erhö­hun­gen bei den Bedarfs­plan­mit­teln dafür Sor­ge tra­gen, dass alle Pro­jek­te aus­kömm­lich finan­ziert wer­den. Was nicht geht: Pro­jek­te ohne erkenn­ba­re Prio­ri­tät neh­men Pro­jek­ten mit hoher Bedeu­tung für das gesam­te deut­sche Schie­nen­netz das Geld weg. Für einen wei­te­ren Aspekt braucht es drin­gend eine Lösung. Die Gäu­bahn muss mög­lichst durch­ge­hend zwei­glei­sig aus­ge­baut wer­den. Der Vor­schlag, der zeit­gleich mit dem Pfaf­fen­steig­tun­nel gemacht wor­den war, zemen­tiert die bestehen­de Ein­glei­sig­keit süd­li­cher Stre­cken­ab­schnit­te. Ein teu­rer Tun­nel mit zwei Röh­ren an den Flug­ha­fen einer­seits und der Neu­bau ein­glei­si­ger Abschnit­te im Süden der Stre­cke ande­rer­seits pas­sen nicht zusam­men.”