Solarcomplex: Hier wird in die Energiewende investiert

Sol­ar­com­plex mit Sitz in Sin­gen am Hoh­ent­wiel (Land­kreis Kon­stanz) plant, baut und betreibt Anla­gen zur Strom- und Wär­me­be­reit­stel­lung aus erneu­er­ba­ren Ener­gien und bie­tet die Kapi­tal­be­tei­li­gung an die­sen Anla­gen als öko­lo­gi­sche Geld­an­la­ge an. Ich habe das Unter­neh­men unweit des Boden­sees besucht.

Die Sol­ar­com­plex AG besitzt und betreibt aktu­ell fol­gen­den Kraft­werks­park: Rund 8 Mega­watt (MW) Dach­an­la­gen an über 30 Stand­or­ten, rund 20 MW Frei­land-Solar­kraft­wer­ke an 7 Stand­or­ten, Bio­gas­an­la­ge Hof Bucheli in Gai­lin­gen mit 250 kW, ca. 150 Kilo­me­ter Nah­wär­me­net­ze und Heiz­zen­tra­len in den Bio­en­er­gie­dör­fern Mau­en­heim, Lip­perts­reu­te, Schlatt, Rand­egg, Lau­ten­bach, Hil­z­in­gen, Wei­ter­din­gen, Büsin­gen, Emmin­gen, Wald, Schluch­see und Häu­sern sowie in den Klein­städ­ten Meß­kirch und Bonn­dorf. Hin­zu kom­men rund 15 Holz­ener­gie­an­la­gen im Con­trac­ting, gesamt rund 12 MW Wind­kraft­an­la­gen St. Geor­gen (2,3 MW) und Ren­quis­hau­sen (2 x 0,5 MW).

Die meis­ten die­ser Anla­gen betreibt das Unter­neh­men selbst. Ande­re wur­den für Inves­to­ren errich­tet – alle wer­den durch das Sol­ar­com­plex-War­tungs­team betreut. Ziel ist der Betrieb durch das eige­ne Unter­neh­men.

Das Unter­neh­men finan­ziert sich über Akti­en und über fest­ver­zins­li­che Genuss­schei­ne. Gesell­schaf­ter des Unter­neh­mens sind Fir­men, Stadt­wer­ke und Pri­vat­per­so­nen.

Wir spra­chen über die drei ver­schie­de­nen Ener­gie­for­men:

Bei der Wind­ener­gie wer­den unter­schied­lich gro­ße Wider­stän­de vor Ort fest­ge­stellt. Eini­ge Wind­parks mit bis zu sechs Anla­gen befin­den sich im Bau. Die größ­ten Anla­gen wei­sen eine Leis­tung von 6,8 Mega­watt auf. Die in unse­rer Regi­on ein­ge­setz­ten Anla­gen lau­fen bereits mit einem schwa­chen Wind von zwei Meter pro Sekun­de.

Solar­an­la­gen (Dach- und Frei­land­an­la­gen) wer­den aus per­so­nel­len Grün­den erst ab einer bestimm­ten Grö­ßen­ord­nung gebaut. Die Modu­le kom­men meist aus Chi­na, wäh­rend es Wech­sel­rich­ter (zuneh­mend!) auch aus Deutsch­land gibt. Die Strom­ge­ste­hungs­kos­ten lie­gen teil­wei­se bei unter vier Cent pro Kilo­watt­stun­de.

Pro­ble­ma­tisch wer­den bei Wind- und Solar­parks zuneh­mend unzu­rei­chen­de Netz­ka­pa­zi­tä­ten, die für den Abtrans­port des Stroms nötig sind.

Bei der Wär­me wird auf Solar­ther­mie, Bio­en­er­gie und Wär­me­pum­pen gesetzt. Dabei wer­den gan­ze Wohn­ge­bie­te mit Wär­me ver­sorgt. In Pla­nung befin­det sich eine Groß­wär­me­pum­pe, mit der Wär­me aus dem Boden­see gewon­nen wird – flan­kiert mit einer Frei­flä­chen-PV-Anla­ge.

Immer wie­der wur­den im Gespräch die zu lan­gen Geneh­mi­gungs­zei­ten kri­ti­siert.

Sol­ar­com­plex beschäf­tigt rund 100 Mit­ar­bei­ten­de und ist in den letz­ten Jah­ren stark gewach­sen. Bis vor zwei Jah­ren gab es grö­ße­re Pro­ble­me bei der Per­so­nal­su­che, ins­be­son­de­re bei den Inge­nieu­ren und in hand­werk­li­chen Beru­fen. Inzwi­schen habe sich die Situa­ti­on ver­bes­sert.