Presseerklärung vom 28.07.2015
Als Belohnung für eine sehr gute Bewerbung spendiert das Land Baden-Württemberg der Stadt Filderstadt einen professionellen und vollumfänglichen Fußgänger-Check. Damit hat Filderstadt gute Chancen, Musterstadt beim Fußgängerverkehr zu werden.
Die zehn vom Land ausgewählten Kommunen, darunter Filderstadt, erhalten jetzt die Möglichkeit, in einem groß angelegten Prozess mit Workshops und Begehungen Potentiale mit ihren Bürgerinnen und Bürgern aufzudecken und den Fußverkehr für alle komfortabler und sicherer zu gestalten. Bürgerbeteiligung wird dabei groß geschrieben. Die Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Politik werden im gesamten Ablauf von einem Fachbüro wissenschaftlich begleitet und professional unterstützt.
Filderstadt wird im Rahmen des Checks einige relevante Informationen zusammentragen:
- einen Status-Quo-Bericht zum Fußverkehr
- Stärken-Schwächen-Analyse
- Maßnahmenplan mit Prioritäten und Kostenplanung
- Anregungen und Hinweise für eine Verstetigung der Fußgängerverkehrsförderung
Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur des Landes setzt damit Akzente bei der Nahmobilität, die über viele Jahrzehnte grob vernachlässigt wurde. So wurde das Zufußgehen viel zu lange als eigenständiges und noch dazu gesundes und Städte wie Dörfer positiv belebendes Verkehrsmittel ignoriert. Die grün-rote Landesregierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, nachhaltige Mobilität unter Einbezug aller Verkehrsträger zu fördern und auch eine neue Geh-Kultur zu entwickeln.
Der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel beglückwünscht die Stadt Filderstadt für ihr erfolgreiches Engagement bei der Bewerbung und freut sich auf den nun anstehenden Dialogprozess zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern. Gleichzeitig solle die Stadtverwaltung diese Chance konsequent nutzen, um wichtige Verbesserungen anzugehen, mahnt Matthias Gastel. Die bauliche Qualität einiger Wege und von Fahrbahnquerungen lasse zurzeit noch zu wünschen übrig. Außerdem erinnert er daran, dass es unter dem Aspekt der Sicherheit geboten sei, den Rad- vom Fußverkehr zu trennen. Zurzeit treten leider noch zu viele Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern auf. Der Radverkehr ist zumeist am sichersten auf der Fahrbahn unterwegs. Dies ist dann zugleich ein Beitrag für die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger. Außerdem sollte das Zuparken von Gehwegen konsequenter geahndet werden.