Mein Statement zur aktuellen Diskussion:
Das Impfen gewährleistet einen guten Schutz davor, schwer an Corona zu erkranken und verringert das Risiko, die Infektion zu übertragen. Damit stellen die Impfungen neben anderen Maßnahmen wie Kontaktreduzierungen, Abstandsgeboten und Maskenpflicht einen wesentlichen Beitrag dazu dar, die Pandemie deutlich zu begrenzen. Daher: Ja, ich bin für eine allgemeine Impfpflicht. Wir haben, das ist meine Bilanz, zu lange mit anderen Wegen in der Pandemiebekämpfung versucht und gehofft, die Infektionsketten zu durchbrechen und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Wir haben auch schon lange genug dafür geworben, dass sich die Menschen impfen lassen. Die meisten haben sich davon überzeugen lassen und Verantwortung für sich und andere übernommen. Es sind aber noch zu wenige, um den Pandemieverlauf ausreichend zu beeinflussen – zumal neue Mutationen für ein höheres Infektionsrisiko sorgen. Daher halte ich nun zwei Schritte für notwendig: Erst braucht es eine Impfpflicht für alle, die es insbesondere in der Pflege mit besonders gefährdeten Menschen zu tun haben (Schutz vulnerabler Menschengruppen). Im zweiten Schritt muss die generelle Impfpflicht kommen. Damit verhindern wir eine weitere starke Welle. Für die jetzige Welle ist es erforderlich, dass die Länder die Möglichkeiten des Infektionsschutzgesetzes konsequenter nutzen. Darüber hinaus ist sehr schnell zu klären, ob die gesetzlichen Grundlagen für Maßnahmen zum Gesundheitsschutz weiter geschärft werden müssen.
Eine Anmerkung ist mir noch wichtig, da vielfach gefordert wird, die Pflege zu stärken. Es ist aus meiner Sicht zweifellos richtig, die Situation in den Kliniken zu verbessern und für mehr Fachkräfte und eine bessere Arbeitssituation für Pflegekräfte und Ärzt*innen zu sorgen. Das ist aber erstens nicht kurzfristig umsetzbar und zweitens keine Lösung für die Pandemie, da wir beim Corona-Virus sehen müssen, dass sehr vielen Menschen, die schwer erkranken, auch bei guter medizinischer Versorgung, nicht geholfen werden kann. Das Virus fällt die Organe oft so schwerwiegend an, dass auch Kliniken ohne “Pflegenotstand” viele Leben nicht retten können. Siehe dazu auch aus meinem Wahlkreis: https://www.matthias-gastel.de/corona-gespraeche-mit-kliniken-im-landkreis/ Ziel muss daher sein, Infektionen so gut wie möglich zu vermeiden und ggf. den Krankheitsverlauf abzuschwächen. Zu beidem trägt die Impfung wesentlich bei. Die Impfpflicht hilft, eine weitere starke Welle zu vermeiden, das Gesundheitswesen handlungsfähig zu halten. Sie rettet Leben.