Klimakatastrophe: Ein Grund für Energie- und Verkehrswende

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18.08.2018

Gast­bei­trag für die Süd­west­pres­se, Kreis­aus­ga­be Göp­pin­gen, ver­öf­fent­licht in leicht gekürz­tem Umfang

Endlich die Wende angehen

Euro­pa eilt von Hit­ze­re­kord zu Hit­ze­re­kord. Der Pegel des Boden­sees liegt weit unter dem Nor­mal­wert für die­se Jah­res­zeit. Am Hoch­rhein ster­ben die Fische. Wenn es reg­net, dann immer häu­fi­ger zu viel auf ein­mal. Klar: Bei jedem Wet­ter­ereig­nis spielt immer der Zufall mit. Dass Extre­me mit der Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur zuneh­men ist für die Wis­sen­schaft aller­dings bewie­sen. Die Kata­stro­phe wird von uns Men­schen beschleu­nigt. Für die Bewoh­ner so man­cher idyl­lisch anmu­ten­der Inseln läuft die Zeit ange­sichts des stei­gen­den Mee­res­spie­gels ab. Inter­na­tio­nal und auch hier in Deutsch­land muss end­lich gehan­delt wer­den. Wir müs­sen die Brem­sen beim Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien lösen. Wir brau­chen den Koh­le­aus­stieg. Und es gilt die Ver­kehrs­wen­de anzu­pa­cken. Denn der zuneh­men­de Lkw-Ver­kehr lässt die Emis­sio­nen an Treib­haus­ga­sen anstei­gen. Aber auch der Trend zu schwe­ren, über­mo­to­ri­sier­ten Autos ist fatal. Die Bun­des­re­gie­rung muss ihren Wider­stand gegen ehr­gei­zi­ge CO2-Grenz­wer­te auf EU-Ebe­ne für Autos und Lkw auf­ge­ben. Grenz­wer­te sind Inno­va­ti­ons­trei­ber für zukunfts­fä­hi­ge Antrie­be. Eine Wen­de braucht es auch bei der Infra­struk­tur­pla­nung. Seit 1992 wuchs das deut­sche Stra­ßen­netz um 40 Pro­zent, wäh­rend das der Schie­ne um 20 Pro­zent geschrumpft wur­de. Der Stra­ßen­wild­wuchs dräng­te die Bahn zurück. Was es jetzt braucht ist eine Offen­si­ve für die Behe­bung der Eng­päs­se und die Erschlie­ßung neu­er Regio­nen für die Bahn. Die Bahn hat ein gro­ßes Poten­ti­al, Antei­le im Per­so­nen- wie im Güter­ver­kehr zurück­zu­ge­win­nen. Dafür müs­sen aber die poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen stim­men und die Struk­tur der Deut­schen Bahn auf die­se Zie­le aus­ge­rich­tet wer­den. Die Bahn muss pünkt­li­cher wer­den und sich stär­ker an den Ansprü­chen ihrer Kund­schaft aus­rich­ten.