17.04.2023
Besuch bei Ecoclean GmbH
Wasserstoff wird im Rahmen der Transformation hin zum klimaneutralen Wirtschaften zu einem zentralen Grundstoff für Verkehr und Industrie. Das auch in Filderstadt ansässige Unternehmen „Ecoclean“ beschäftigt sich mit der Elektrolyse. Damit wird strombasierter Wasserstoff hergestellt.
Ecoclean ist ein Maschinen- und Anlagenbauer. Im Mittelpunkt stehen Anlagen zur Entfettung von Teilen. Auch in der Medizintechnik ist man unterwegs. Ein Ziel ist es seit wenigen Jahren, die Automotive-Abhängigkeit zu verringern. Daher wird inzwischen auch auf die Elektrolyse, konkret auf die Druck-Elektrolyse, gesetzt. Diese komme ohne seltene Erden aus, sei robust und langlebig. Je nach Auftragslage könnte ein Basismodell eines Elektrolyseurs noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Damit sollen 20 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produziert werden können. Mit dieser Menge kann ein Auto über 2.000 Kilometer weit fahren, so das Unternehmen. Im Blick hat man für den Wasserstoff aber andere Einsatzgebiete, so die Industrie. Mit der Abwärme der Elektrolyseure von etwa 70 Grad könnten Nahwärmenetze aufgebaut werden. Es könne aber auch Überschussstrom in Gasform gespeichert werden. Von mir auf die geringe Effizienz und den dadurch bedingten sehr hohen Strombedarf angesprochen, gab sich das Unternehmen optimistisch: Die Effizienz ließe sich noch steigern. Inzwischen seien zudem Elektrolyseure mit der zehnfachen Leistung in der Entwicklung. Die Wasserstoff-Produktion sei in Deutschland allerdings im großen Stil nicht wahrscheinlich. Durchaus könne es aber auf viele kleine Elektrolyseure hinauslaufen, denn dezentrale Ansätze seien vielversprechend.
Das ausgiebige Gespräch wurde durch eine Werksbesichtigung abgerundet. Das Unternehmen beschäftigt in Filderstadt und dem Standort in Dettingen/Teck 230 Menschen. Hinzu kommen Beschäftigte an weiteren Standorten, unter anderem in der Nähe von Aachen.