Mehr Züge auf geschrumpftem Netz

Geschrumpf­tes Schie­nen­netz, gestie­ge­ne Betriebs­leis­tung: Auf der Schie­ne in Deutsch­land wur­de es über Jah­re immer enger – und der Infra­struk­tur­zu­stand ver­schlech­ter­te sich eben­so wie die Betriebs­qua­li­tät.

Ende 1994, dem Jahr der gro­ßen Bahn­re­form, betrug die Gesamt-Betriebs­län­ge des deut­schen Schie­nen­net­zes noch rund 40.355 Kilo­me­ter[1]. Im Jahr 2022 wies es noch eine Län­ge von 33.297 Kilo­me­ter auf[2]. Dies stellt eine Schrump­fung um 17,5 Pro­zent dar. Die Betriebs­leis­tung stieg im glei­chen Zeit­raum von 875 Mil­lio­nen Tras­sen­ki­lo­me­ter auf 1.130 Mil­lio­nen Tras­sen­ki­lo­me­ter. Dies ist ein Wachs­tum um 29 Pro­zent. Mehr Züge, mehr gefah­re­ne Kilo­me­ter auf einem geschrumpf­te Netz konn­te und kann weder des­sen Zustand noch der Zuver­läs­sig­keit von Per­so­nen- und Güter­ver­keh­ren gut­tun. Dies zei­gen sta­tis­ti­sche Grö­ßen wie die Ent­wick­lung von Lang­sam­fahr­stel­len und Durch­schnitts­al­ter der tech­ni­schen Anla­gen oder auch die Lost Units (Anzahl Ver­spä­tungs­fäl­le).

Die bei­den Tabel­len zei­gen, wie sich die Infra­struk­tur in den nächs­ten Jah­ren bei aus­rei­chen­der Finan­zie­rung ent­wi­ckeln soll. Schritt­wei­se wer­den neue, die Infra­struk­tur ergän­zen­de Stre­cken in Betrieb gehen. Lei­der wur­den zu weni­ge Pla­nun­gen gestar­tet und die gesam­ten Pla­nungs- und Umset­zungs­pha­sen dau­ern zu lan­ge. Eine ande­re Tabel­le zeigt, wel­che Stre­cken­elek­tri­fi­zie­run­gen in den nächs­ten Jah­ren zu erwar­ten sind.

Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen dar­über, was die Ampel bis­her erreicht hat, um beim Aus­bau des Schie­nen­net­zes schnel­ler vor­an­zu­kom­men: https://www.matthias-gastel.de/was-die-ampel-koalition-bereits-fuer-die-bahn-erreicht-hat/

[1] Sie­he Bun­des­tags-Druck­sa­che 13/2569

[2] In 2023 waren es 33.400 Kilo­me­ter