24.09.2021
Gespräche auf der Freilandanlage
Wo bis vor über 30 Jahren noch Müll aus Filderstadt und Umgebung abgeladen wurde, verwandeln seit 13 Jahren Solarpaneele Sonnenlicht in Strom. Sozusagen als Abfallprodukt. Die Firma Röhm Sonnenpark produziert auf den etwa drei Hektar Fläche der alten Mülldeponie Ramsklinge in Plattenhardt rund 850 000 kWh Strom pro Jahr. Rechnerisch reicht das für 300 Haushalte.
Ich hatte vor Ort eingeladen, um mit dem Unternehmer und Betreiber Peter Röhm über die Anlage und die Perspektiven nach dem Ende des Pachtvertrages und dem Auslaufen des Förderzeitraums durch das EEG im Jahr 2028 zu sprechen. Die Anlage mit ihren 11.280 Dünnschicht-Modulen weist eine Gesamtleistung von 846 kWp auf. Die Module haben neben dem Preisvorteil auch den Vorteil, dass sie mit diffusem Licht zurechtkommen. Dafür ist der Wirkungsgrad etwas geringer. Nach 13 Jahren ist noch kaum ein oder kein Leistungsabfall feststellbar. Etwa 40 bis 50 Module mussten wegen Schäden ersetzt werden. Hinzu kommen Module, die bei einem Unwetter im Juni Schaden genommen haben. Da die asphaltierte Fläche nicht beschädigt werden durfte, um diese darauf zu befestigen, musste eine Unterkonstruktion auf Betonfertigteilen, Längsträgerprofil und Alu-Modulträger geschaffen werden. Die Module sind optimal nach Süden ausgerichtet. Das Grundstück gehört der Stadt Filderstadt, wurde aber vom Landkreis gepachtet, um die Deponie betreiben zu können. Eines Tages soll die Fläche mit Erde aufgeschüttet und mit Bäumen bepflanzt werden.
Zum Unternehmer Peter Röhm:
Im Jahr 1890 begann in Wendlingen die Firmengeschichte. Am Anfang stand die Kiesförderung – bis heute einer der Kernbereiche der Unternehmensgruppe. Heute gehören noch ein Autohaus (Schwerpunkt im Reparatur- und Servicebereich für LKW von Scania und Iveco sowie Vermietung von LKW) sowie Photovoltaikkraftwerken an drei Standorten. Letztere erzeugen über zwei Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Dies ist nach Unternehmensangaben mehr, als die Röhm-Gruppe an elektrischer Energie verbraucht. Angedacht wird derzeit eine weitere PV-Großanlage, diesmal auf einem See in einem Kieswerk. Die Module würden dann schwimmen.