Stromernte neben der Startbahn

Die Flug­ha­fen­ge­sell­schaft Stutt­gart hat inner­halb ihrer ein­ge­zäun­ten Flä­chen eine gro­ße Frei­flä­chen-Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge errich­tet. Mit einer Leis­tung von 500 kWp soll die­se jähr­lich durch­schnitt­lich rund 530.000 Kilo­watt­stun­den Strom erzeu­gen (ent­spricht dem Durch­schnitts­ver­brauch von 150 Pri­vat­haus­hal­ten). Die Anla­ge befin­det sich am süd­west­li­chen Ende des Gelän­des und ist teil­wei­se von der Stra­ße, die zwi­schen Bern­hau­sen und Ech­ter­din­gen ver­läuft, zu sehen. Die ers­te Frei­flä­chen-PV-Anla­ge und das Bekannt­wer­den wei­te­rer Plä­ne waren für mich Anlass, einen Ter­min zu ver­ein­ba­ren und mich vor Ort näher zu infor­mie­ren.

Mit Mit­ar­bei­ten­den des Umwelt- und Ener­gie­ma­nage­ments der Flug­ha­fen­ge­sell­schaft war ich im Sicher­heits­be­reich unter­wegs, um mir die Anla­ge eben­so zei­gen zu las­sen wie wei­te­re, geplan­te Frei­flä­chen-Stand­or­te ent­lang der Start- und Lan­de­bahn. Dabei spra­chen wir auch über das auf­wän­di­ge Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren inklu­si­ve natur­schutz­recht­li­cher Auf­la­gen, das aller­dings Pilot­cha­rak­ter hat­te. Zukünf­ti­ge Pla­nun­gen wer­den also von den gesam­mel­ten Erfah­run­gen pro­fi­tie­ren kön­nen. Die wei­te­re Pla­nung sieht eine Groß­an­la­ge mit einer Leis­tung von 10 bis 12 MWp vor (für jähr­lich >10 Mil­lio­nen Kilo­watt­stun­den Strom). Am Ende sol­len es, nach Rea­li­sie­rung wei­te­rer, eher klei­ne­rer Anla­gen, in Sum­me 14 bis 15 MWp sein. Damit wären etwa 20 Pro­zent des Bedarfs der Flug­ha­fen­ge­sell­schaft und deren Strom­kun­den gedeckt. Dies zeigt, wie gigan­tisch der Strom­ver­brauch am Flug­ha­fen ist. Größ­te Ver­brau­cher sind die Ter­mi­nals, die gekühlt und beheizt wer­den müs­sen. Zuneh­mend kom­men das elek­tri­sche Laden der Fahr­zeu­ge der Boden­diens­te sowie die Land­strom­ver­sor­gung der Flug­zeu­ge dazu. Der selbst­er­zeug­te Strom wird also weit über­wie­gend selbst ver­braucht. In klei­nem Umfang sind jedoch auch Spei­cher vor­ge­se­hen.

Wir spra­chen auch über die Not­wen­dig­keit, den Flug­ver­kehr an sich auf nicht-fos­si­le Ener­gie­trä­ger umzu­stel­len. Der Strom, der für die Pro­duk­ti­on von grü­nem Was­ser­stoff oder syn­the­ti­schem Kero­sin benö­tigt wird, sprengt alle hier beschrie­be­nen Dimen­sio­nen um ein Viel­fa­ches …