Qualitätsranking für baden-württembergische Bahnnetze

Neckartalbahn auf dem letzten Platz

Immer wie­der lässt das Land die Qua­li­tät sei­nes Nah- und Regio­nal­ver­kehrs bewer­ten. Dabei geht es um Aspek­te wie Pünkt­lich­keit, Zuver­läs­sig­keit, Zug­ka­pa­zi­tät, Sau­ber­keit sowie das Zug­per­so­nal. Zur Bil­dung der Gesamt­be­wer­tung wer­den die Beno­tun­gen aus den Ein­zel­kri­te­ri­en ins Ver­hält­nis zu den ver­trag­li­chen Ziel­wer­ten gesetzt. In der jüngst ver­öf­fent­lich­ten Bewer­tung schließt das Klett­gau-Netz an der deutsch-schwei­zer Gren­ze am bes­ten ab. Mit Platz 32 lan­det die Neckar­tal­bahn auf dem letz­ten Rang. Das Netz ist sehr groß und reicht bis Mann­heim und Karls­ru­he, schließt aber die Stre­cke zwi­schen Stutt­gart und Tübin­gen mit ein. Hier ver­keh­ren die bei­den Lini­en MEX 18 (Tübin­gen-Oster­bur­ken) und MEX 12 (Tübin­gen-Heil­bronn), gefah­ren von der SWEG. Im ers­ten Halb­jahr 2023 gal­ten nur noch 74,3 Pro­zent der Züge als pünkt­lich. Zum Ver­gleich: Die Erst­plat­zier­ten, betrie­ben von den Schwei­zer Bun­des­bah­nen (SBB) und der Schwä­bi­schen Alb­bahn, konn­ten hier mit Wer­ten von weit über 90 Pro­zent glän­zen. Auch bei ande­ren Kri­te­ri­en fiel das Netz „Neckar­tal – Netz 1 Los 1“ ab, wenn­gleich nicht so stark wie bei der Pünkt­lich­keit. So wur­den Züge mit ver­rin­ger­ter Sitz­platz­ka­pa­zi­tät gefah­ren, was auch immer wie­der an Kri­tik sei­tens der Fahr­gäs­te zu hören war.

Aus Sicht von Mat­thi­as Gastel, Bahn­po­li­ti­ker der Grü­nen im Bun­des­tag, sind die Grün­de für das schlech­te Abschnei­den der Neckar­tal­bahn viel­fäl­tig: Das Netz ist sehr groß, die ein­zel­nen Lini­en fah­ren beson­ders stark ver­spä­tungs­an­fäl­li­ge Lang­stre­cken[1]. Hin­zu kommt die hohe Aus­las­tung auf vie­len Stre­cken­ab­schnit­ten, so zwi­schen Stutt­gart und Tübin­gen oder auch auf der Fran­ken­bahn nach Heil­bronn. Zudem gibt es immer wie­der Pro­ble­me mit den Fahr­zeu­gen und es man­gelt an Fahr­per­so­nal. Mat­thi­as Gastel mahnt seit lan­gem drin­gend erfor­der­li­che Aus­bau­ten an der Stre­cke zwi­schen Stutt­gart und Tübin­gen an. So birgt der Kno­ten Plochin­gen Ver­spä­tungs­ri­si­ken, da sich hier zwei Bahn­stre­cken höhen­gleich kreu­zen. Zudem sind eini­ge Block­ab­stän­de sehr lang. Dort kann dann immer nur jeweils ein Zug fah­ren. Außer­dem gibt es stre­cken­be­ding­te Geschwin­dig­keits­ein­brü­che, deren Besei­ti­gung Puf­fer schaf­fen könn­ten.

Die Bahn­stre­cke Stutt­gart – Tübin­gen beschäf­tigt mich schon lan­ge. Ich war dazu bereits häu­fig mit der Deut­schen Bahn im Aus­tausch. Daher wei­se ich hier auf wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen über die Infra­struk­tur und mei­ne Akti­vi­tä­ten:

https://www.matthias-gastel.de/fachgespraech-zum-ausbau-der-bahnstrecke-stuttgart-tuebingen/

https://www.matthias-gastel.de/zuege-zwischen-stuttgart-und-tuebingen-besonders-unpuenktlich/

https://www.matthias-gastel.de/bahnprobleme-tuebingen-stuttgart-eroertert/

https://www.matthias-gastel.de/fuer-leistungsfaehigere-bahnstrecke-tuebingen-stuttgart/

https://www.matthias-gastel.de/bahnknoten-plochingen-als-verspaetungsfalle/

[1] Da im neu­en Tief­bahn­hof Stutt­gart wegen der unzu­rei­chen­den Kapa­zi­tä­ten kei­ne Lini­en begin­nen und enden kön­nen, erge­ben sich lang­lau­fen­de Lini­en.