Solarstrom aus schwächerem Sonnenlicht

Wie kann das Farb­spek­trum der Son­ne bes­ser aus­ge­schöpft und mehr Solar­strom auch bei eher trü­bem Wet­ter erzeugt wer­den? Dies ist eine der Fra­gen, denen am Insti­tut für Pho­to­vol­ta­ik (ipv) an der Uni­ver­si­tät Stutt­gart nach­ge­gan­gen wird. Die The­men für For­schung und Leh­re am Insti­tut sind erneu­er­ba­re Ener­gien, Pho­to­vol­ta­ik, Sen­so­rik, Elek­tri­sche Ener­gie­spei­cher, Halb­lei­ter­pro­zes­se und Bat­te­rien. Mit einer Grup­pe Grü­ner aus der Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft „Ener­gie“ war ich dort zu Gast.

Perow­skit-Solar­zel­len könn­ten ein inter­es­san­ter Ansatz für die Strom­erzeu­gung sein. Im Labor sahen wir, wie Perow­ski­te hauch­dünn auf einen Trä­ger auf­ge­bracht und mit Dreh­be­we­gun­gen gleich­mä­ßig ver­teilt wird. Alter­na­tiv wird auch am Auf­tra­gen per Sprü­hen geforscht. Der­ar­ti­ge Solar­zel­len kön­nen die aus Sili­zi­um ent­we­der erset­zen oder ergän­zen. Denk­bar sind meh­re­re Schich­ten aus Sili­zi­um und Perow­ski­te, um die Licht­aus­beu­te und damit den Wir­kungs­grad zu erhö­hen. Die Her­aus­for­de­rung, so erfuh­ren wir, liegt dar­in, die Schicht mög­lichst dünn auf­zu­tra­gen, um die Effi­zi­enz und den Wir­kungs­rad zu erhö­hen. Perow­ski­te lässt sich deut­lich dün­ner als Sili­zi­um auf­tra­gen. Die fle­xi­blen Solar­zel­len kön­nen etwa an Gebäu­den, wie Fas­sa­den oder Bal­ko­ne, ange­bracht, in Klei­dung oder Beschat­tungs­sys­te­men inte­griert wer­den. Auch auf Fens­ter­flä­chen auf­ge­bracht, könn­ten sie Strom erzeu­gen. Das Aus­gangs­ma­te­ri­al gibt es reich­lich und vie­ler­orts. Es lässt sich zudem syn­the­tisch her­stel­len. In Chi­na wer­den mit Perow­skit beschich­te­te Solar­mo­du­le bereits in Klein­se­rie pro­du­ziert.

Auf dem Dach des Uni-Gebäu­des schau­ten wir uns – bei zum The­ma pas­sen­dem trü­bem Wet­ter – älte­re und jün­ge­re Solar­mo­du­le ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gien an.

Im Bespre­chungs­raum ver­tief­ten wir die Erkennt­nis­se und die For­schungs­stän­de. So ging es bei­spiels­wei­se dar­um, dass neben effi­zi­en­te­rer Pho­to­vol­ta­ik auch mehr Spei­cher erfor­der­lich sind. Wir spra­chen auch dar­über, wie Stu­die­ren­de der bei­den Stu­di­en­gän­ge Elek­tro- und Umwelt­tech­nik ein­ge­bun­den wer­den und von For­schung und Leh­re im Insti­tut pro­fi­tie­ren. Mit mehr Risi­ko­ka­pi­tal kön­ne man schnel­ler bei der Ent­wick­lung der Pho­to­vol­ta­ik vor­an­kom­men, wur­de uns noch als Hin­weis mit auf den Weg gege­ben.

Ergän­zen­der Hin­weis: Ich betrei­be meh­re­re Solar­an­la­gen, so auf dem Dach einer Sport­hal­le und des Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses, in dem ich Eigen­tü­mer einer Woh­nung bin. Zudem betrei­be ich zwei Bal­kon-Modu­le. Eines davon befin­det sich auf der Nord­sei­te des Gebäu­des und springt mor­gens frü­her an als das auf der Süd­sei­te. Es gibt also bereits PV-Modu­le, die spe­zi­ell auf dif­fu­ses, schwä­che­res Son­nen­licht aus­ge­rich­tet sind.

Wei­ter­füh­ren­de Links

Solar­strom von der Obst­plan­ta­ge: https://www.matthias-gastel.de/solarstrom-von-obstplantage/

PV-Modu­le über­da­chen Rad­weg: https://www.matthias-gastel.de/deutschlands-erster-solar-radweg/

Solar­kraft­wer­ke neben der Start- und Lan­de­bahn: https://www.matthias-gastel.de/stromernte-neben-der-startbahn/

Solar­strom von Bahn­hofs­dä­chern: https://www.matthias-gastel.de/nuertinger-bahnhof-einer-der-vorreiter-bei-photovoltaik/

Wie Strom­prei­se gebil­det wer­den: https://www.matthias-gastel.de/besuch-an-der-stromboerse-wie-preise-gebildet-werden/